Projekt
soll demnächst rund werden
Flößberg/Eulatal.
"Mit unserer Arbeit möchten wir dem Vergessen
entgegenwirken...", hatten Tina Freitag und Frank
Redemske, damals Bad Lausicker Gymnasiasten, im
schriftlichen Teil ihrer Nachforschungen über das
ehemalige KZ-Außenlager in Flößberg vermerkt. Und
dennoch blieb das Projekt auf halben Wege stecken.
Eulatals Bürgermeister Karsten Richter hielte
den bevorstehenden 60. Jahrestag der Befreiung vom
Hitlerfaschismus für einen geeigneten Anlass, an
die damaligen Aktivitäten anzuknüpfen und die
Sache demnächst rund zu machen. "Wichtig wäre es,
dass wir unsere Jugend, aber auch die Bürger mit
diesem Teil der Geschichte vertraut machen. Und
wenn das direkt vor der eigenen Haustür passierte,
wäre das sicher noch eindrucksvoller", so Richter.
Denn die damals anvisierten Ziele konnten die
Schüler und ihre Geschichtslehrerin Annett Flemming,
die inzwischen am Gymnasium Rochlitz unterrichtet,
trotz großen Engagements nicht restlos umsetzen.
Nachgehakt
Nach Recherchen und Gesprächen mit Zeitzeugen
entstand eine interessante umfangreiche Schülerarbeit.
Zudem wurde ein Informationsblatt, das Auskunft
über die damaligen Geschehnisse und eine
Lageskizze vermittelt, erarbeitet. Führungen zum
Außenlager Flößberg wurden angeboten, die
Rechercheergebnisse im Internet verbreitet. Zudem
baute Frank Redemske ein Modell von 1,20 x 1,20 m,
das die Ausmaße des Lagers darstellt. "Doch wir
hätten darüber hinaus den Standort des ehemaligen
Außenlagers sowie die Wege zum Gedenkstein gern
noch beschildert. Und auch den inzwischen ziemlich
verwilderten Mahnmalplatz wollten wir gestalten,
beispielsweise 80 Lebensbäume pflanzen. Doch das
gelang trotz vielfältiger Bemühungen damals
nicht", bedauert auch Annett Flemming. Zwar wären
sogar Kostenvoranschläge für die Schilder und
Bepflanzung eingeholt, Kontakte zu anderen
Organisationen geknüpft worden - so der Civitas
oder der Katholischen Jugend in Borna. Doch da
sich letztlich die Beantragung von Fördermitteln
hinzog und die Schüler inzwischen ihr Abi gemacht
hatten und nicht mehr in Bad Lausick weilten,
verlief die Sache im Sand.
Der bevorstehende Jahrestag könnte allerdings
Signalfunktion haben, die Bemühungen nun wieder zu
forcieren. "Schön wäre es, wenn sich an einer
Schule der Region eine Gruppe finden würde, die
dabei die Gemeinde unterstützen könnte", so
Richter.