KZ-Außenlager als Gedenkstätte
Eulatal. Rückenwind hat Eulatals Gemeindeoberhaupt Karsten Richter erhalten, das Außenlager Flößberg des KZ Buchenwald mehr in den Blick in der Öffentlichkeit zu rücken und der Gedenkstätte ein würdiges Aussehen zu geben. Vereinigungen und Schulen signalisierten ein Mitwirken. Jetzt will die Gemeinde erneut Fördermittel beantragen.
Text: Leipziger Volkszeitung (08.04.2005)
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Helfer für Mahnmal-Erneuerung fänden sich
Absicht Eulatals, KZ-Außenlager Flößberg würdig zu gestalten und ins Blickfeld zu rücken, findet Widerhall

Flößberg/Eulatal. Rückenwind für die Absicht des Eulataler Bürgermeisters, das Außenlager Flößberg des KZ Buchenwald mehr in den Blick der Öffentlichkeit zu rücken und für ein würdigeres Aussehen als Gedenkstätte zu sorgen: Vereinigungen und Schulen können sich vorstellen, hierbei künftig aktiv mitzuhelfen.

Im Vorfeld des 60. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus sollte versucht werden, ein Projekt aus dem Jahre 2002 zu vollenden, schrieben sich Bürgermeister Karsten Richter und Eulatals Gemeinderat unlängst auf die Fahnen (die LVZ berichtete).

Schüler des Bad Lausicker Gymnasiums hatten vor drei Jahren viele Fakten zu dieser (fast vergessenen) Stätte zusammengetragen. Doch ihr Ziel, den ziemlich verwilderten Mahnmalplatz zu gestalten sowie Informationen zum Außenlager Besuchern vor Ort nahe zu bringen und die Wege zur Gedenkstätte zu beschildern, war nicht verwirklicht worden. Vor allem deshalb, weil sich die Gemeinde damals vergeblich um Fördermittel bemühte.

Nun soll in dieser Beziehung ein neuer Versuch unternommen werden. "Wir werden an andere Behörden herantreten, um Geld für diese Sache zu bekommen. Die Kostenvoranschläge beliefen sich damals auf etwa 2.500 Mark. Das muss doch machbar sein", hofft Richter.

Helfer, um das Areal auf Vordermann zu bringen und es zu pflegen, fänden sich auch jetzt, ergaben LVZ-Recherchen. "Wir ständen auf jeden Fall bereit, um solch eine Sache praktisch zu unterstützen", ließ Stefan Thiel von der Katholischen Jugend Borna wissen. Schon vor drei Jahren hatte die ihre Bereitschaft erklärt. Erfreut nahm auch Solvejg Höppner vom Kulturbüro Sachsen in Wurzen den neuerlichen Anlauf zur Kenntnis. "Gerade in der heutigen Zeit scheint es noch wichtiger, die Geschehnisse von damals ins Bewusstsein der Menschen, vor allem der Jüngeren, zu rufen. Mit unserer Hilfe können die Organisatoren rechnen."

Auch die Bitte Richters, ob nicht eine Schule der Region die Sache unterstützen könnte, blieb nicht ohne Echo. An der Bad Lausicker Mittelschule wie dem Schiller-Gymnasium der Kurstadt werde man die Möglichkeiten dazu prüfen, ließen die Schulleiter wissen. Gleiches verlautete aus dem Conrad-Felixmüller-Gymnasium Geithain. "Ich werde die Sache mit den Lehrern besprechen, halte sie für sehr wichtig", so Schulleiter Werner Heuer.

Für Richter steht zudem fest: "Auf jeden Fall werden wir am 8. Mai oder den Tagen drumrum am Außenlager der Opfer des faschistischen Terrors gedenken."
Text: Thomas Lang, Leipziger Volkszeitung (08.04.2005)
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