Absicht
Eulatals, KZ-Außenlager Flößberg würdig zu
gestalten und ins Blickfeld zu rücken, findet
Widerhall
Flößberg/Eulatal. Rückenwind für die Absicht des
Eulataler Bürgermeisters, das Außenlager Flößberg
des KZ Buchenwald mehr in den Blick der Öffentlichkeit
zu rücken und für ein würdigeres Aussehen als
Gedenkstätte zu sorgen: Vereinigungen und Schulen
können sich vorstellen, hierbei künftig aktiv
mitzuhelfen.
Im Vorfeld des 60. Jahrestages der Befreiung vom
Hitlerfaschismus sollte versucht werden, ein
Projekt aus dem Jahre 2002 zu vollenden, schrieben
sich Bürgermeister Karsten Richter und Eulatals
Gemeinderat unlängst auf die Fahnen (die LVZ
berichtete).
Schüler des Bad Lausicker Gymnasiums hatten vor
drei Jahren viele Fakten zu dieser (fast
vergessenen) Stätte zusammengetragen. Doch ihr
Ziel, den ziemlich verwilderten Mahnmalplatz zu
gestalten sowie Informationen zum Außenlager
Besuchern vor Ort nahe zu bringen und die Wege zur
Gedenkstätte zu beschildern, war nicht
verwirklicht worden. Vor allem deshalb, weil sich
die Gemeinde damals vergeblich um Fördermittel
bemühte.
Nun soll in dieser Beziehung ein neuer Versuch
unternommen werden. "Wir werden an andere Behörden
herantreten, um Geld für diese Sache zu bekommen.
Die Kostenvoranschläge beliefen sich damals auf
etwa 2.500 Mark. Das muss doch machbar sein", hofft
Richter.
Helfer, um das Areal auf Vordermann zu bringen
und es zu pflegen, fänden sich auch jetzt, ergaben
LVZ-Recherchen. "Wir ständen auf jeden Fall
bereit, um solch eine Sache praktisch zu
unterstützen", ließ Stefan Thiel von der
Katholischen Jugend Borna wissen. Schon vor drei
Jahren hatte die ihre Bereitschaft erklärt.
Erfreut nahm auch Solvejg Höppner vom Kulturbüro
Sachsen in Wurzen den neuerlichen Anlauf zur
Kenntnis. "Gerade in der heutigen Zeit scheint es
noch wichtiger, die Geschehnisse von damals ins
Bewusstsein der Menschen, vor allem der Jüngeren,
zu rufen. Mit unserer Hilfe können die
Organisatoren rechnen."
Auch die Bitte Richters, ob nicht eine Schule
der Region die Sache unterstützen könnte, blieb
nicht ohne Echo. An der Bad Lausicker Mittelschule
wie dem Schiller-Gymnasium der Kurstadt werde man
die Möglichkeiten dazu prüfen, ließen die
Schulleiter wissen. Gleiches verlautete aus dem
Conrad-Felixmüller-Gymnasium Geithain. "Ich werde
die Sache mit den Lehrern besprechen, halte sie
für sehr wichtig", so Schulleiter Werner Heuer.
Für Richter steht zudem fest: "Auf jeden Fall
werden wir am 8. Mai oder den Tagen drumrum am
Außenlager der Opfer des faschistischen Terrors
gedenken."
|