Bemühungen wider des Vergessens
Eulataler wollen mit Projekt Wissen über KZ-Außenlager ins Blickfeld rücken

Flößberg/Eulatal. Mit einer bewegenden Feierstunde am Mahnmal im Großen Fürstenholz, das an das KZ-Außenlager erinnert, gedachten vorgestern Nachmittag Gemeinderat und -verwaltung sowie Bürger des Ortes der Opfer des Faschismus. Musikalisch umrahmt vom Männerchor Prießnitz/Elbisbach und dem Posaunenchor Frankenhain mahnte Bürgermeister Karsten Richter, dass sich Derartiges nie wiederholen dürfe. "Wir müssen entschieden dafür einstehen, dass sich nicht schon wieder brauner Ungeist breit machen kann", formulierte er. Deshalb müssten noch stärker die Jugend und die Bürger mit diesem schrecklichen, menschenverachtenden Teil der Geschichte vertraut gemacht werden.

Konkret will Eulatal dazu beitragen, indem das Wissen um die Geschehnisse des Außenlagers - hier starben mindestens 168 Gefangene an den unmenschlichen Bedingungen - wieder mehr ins Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt werden soll. "Schüler und Jugendliche aus Geithain, Bad Lausick und Borna werden sich noch in diesem Jahr im Rahmen eines Projekts dafür engagieren, dass hier eine Schautafel aufgestellt und das Ambiente der Gedenkstelle entsprechend gestaltet wird", so Richter. Erste Hinweisschilder auf die Gedenkstätte wiesen vorgestern bereits den Weg.
Text: Leipziger Volkszeitung (10.05.2005)
Fotos: Jens Paul Taubert
[zurück]