Ihr Anliegen: KZ-Lager darf nicht vergessen werden
Flößberger Bürgerinitiative will noch im Oktober Verein werden

Flößberg/Eulatal. Eine Bürgerinitiative - die "Initiative Flößberg gedenkt" - möchte gegen das Vergessen des KZ-Außenlagers am Rand des Ortes ankämpfen. Im Rahmen der bevorstehenden 800-Jahrfeier dürfte die Beschäftigung mit dem dunkelsten Kapitel Flößberger Geschichte nicht ausbleiben, meinen ihre Initiatoren. Noch im Oktober soll aus der bisherigen Plattform ein Verein werden.

Trotz einiger Bemühungen, das Andenken an jene 1.900 Häftlinge zu bewahren, die zwischen November 1944 und April 1945 durch dieses Außenlager des KZ Buchenwald gehen mussten, ist das Lager mehr und mehr in Vergessenheit geraten. Mindestens 173 Menschen fanden hier den Tod. "Zwar weisen seit 2005 wieder Schilder zum Mahnmal im Wald zwischen Flößberg und Beucha. Aber dieser Erinnerungsort befindet sich nach wie vor in einem bedenklichen Zustand", so einer derjenigen, die die Initiative ergriffen, um eine Plattform für all jene zu gründen, die sich gegen das Vergessen des Lagers engagieren möchten.

Inzwischen ist eine Homepage eingerichtet, in der man sich einen Überblick über die Lagergeschichte verschaffen und mehr über die geplanten Aktivitäten der Bürgerinitiative erfahren kann (www.floessberg-gedenkt.de). Bereits jetzt wird die Initiative vom Club Courage, der sich bereits für die Erinnerung an das KZ-Außenlager Colditz engagiert, vom Landratsamt, der Gemeindeverwaltung und verschiedenen Stiftungen unterstützt.

Unter anderem sollen der Friedhofscharakter der Gedenkanlage wieder hergestellt und das ehemalige Lagergelände kenntlich gemacht werden. Eine Dokumentation könnte erarbeitet und eine kleine Ausstellung gestaltet werden. Diese Ziele sind aber nur zu realisieren, wenn ein Verein gegründet wird. Das soll deshalb noch in diesem Monat passieren.
Text: Thomas Lang, Leipziger Volkszeitung (21.10.2006)
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