Flößberg.
Aus Australien hatte sich Andrew Casey
auf den Weg gemacht, um im Großen
Fürstenholz bei Flößberg am Mittwoch
seines Vaters Stephen zu gedenken. Der
Ungar jüdischen Glaubens, gehörte zu
jenen 1.900 Menschen, die die Nazis in
dem Außenlager des Konzentrationslagers
Buchenwald gefangen hielten und zur
Waffenproduktion zwangen. Mindestens 235
Gefangene überlebten diese Tortur nicht.
Ebenso viele starben, als das Lager gegen
Kriegsende evakuiert wurde. Diese Zahlen
nannte Torsten Wünsche vom Förderverein
Gedenkstätte Flößberg e.V. Der Verein und
der Geschichtswerkstatt Flößberg e.V.
hatten zu einer Gedenkveranstaltung
eingeladen. Die besuchte auch Casey, der
in Sydney lebt und der in den vergangenen
Tagen in Schulen der Region über den
Lebens- und Leidensweg seines Vaters
erzählte.
Der Australier, der Anfang der
90er-Jahre auf den Spuren seines Vaters
erstmals in die Region kam, war zudem
Zeitzeuge auf einem Informationsabend
über das KZ-Außenlager Flößberg am
Dienstag, der rund 50 Besucher zählte.
Auf dem Waldfriedhof sind 38 der
Lagertoten begraben. Die Gedenkstätte war
ab Ende 2014 völlig neu gestaltet worden.
Weitere Gedenkveranstaltungen und
Kranzniederlegungen fanden in Borna am
Ehrenhain in der Lobstädter Straße, in
Markkleeberg an den Gedenksteinen des
ehemaligen Frauenaußenlagers des KZ
Buchenwald sowie in Markranstädt am
VdN-Denkmal auf dem Friedhof statt. Die
Landtagsabgeordneten von CDU, SPD, Die
Linke und Bündnis 90/Die Grünen im
Landkreis Leipzig Georg-Ludwig von
Breitenbuch, Hannelore Dietzschold,
Oliver Fritzsche, Svend-Gunnar Kirmes,
Petra Köpping, Kerstin Köditz, Enrico
Stange und Gerd Lippold hatten anlässlich
des Tages des Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus zum Gedenken
aufgerufen.