Politische
Orte im Landkreis Leipzig ausgezeichnet
Flößberg. Jedes Jahr sucht die
Sächsische Landeszentrale für politische
Bildung (SLpB) in einem anderen Landkreis
politische Orte und prämiert jeweils
zwei. Nun wurden die KZ-Gedenkstätte
Flößberg und das Schloss Altranstädt mit
diesem Status ausgezeichnet.
Solche politischen Orte sucht die
SLpB seit 2011. Projektleiter Stefan
Zinnow über die Intension der SLpB:
"Sachsens Geschichte bietet eine reiche
Fülle von Ereignissen, die zur
Identifikation mit konkreten Orten
einladen. Wir wollen anregen, diese
politischen Orte kennenzulernen und sich
mit ihnen auseinandersetzen." Die Jury,
bestehend aus einem Vertreter des
Kuratoriums, einer Vertreterin des
Landkreises Leipzig für die Region sowie
einer Vertreterin der Landeszentrale,
wählte neben dem Schloss Altranstädt die
KZ-Gedenkstätte Flößberg aus den
Bewerbern als Preisträger aus. Zentrale
Entscheidungskriterien für beide Orten
waren ihre politische und historische
Bedeutung, die dort geleistete politische
und ehrenamtliche Bildungsarbeit sowie
der Umstand, dass beide Orte dazu
anregen, Verantwortung für ihr
gesellschaftliches Umfeld zu übernehmen.
Die Gedenkstätte Flößberg erinnert an
das Außenlager des KZ Buchenwald, welches
in den Jahren 1944 und 1945 zur
Produktion von Panzerfäusten errichtet
worden war. Im Rahmen einer
Informationsveranstaltung übergab Stefan
Zinnow vor rund 50 Gästen im Gasthof
Flößberg das Signet an die Vertreter vom
Geschichtswerkstatt Flößberg e.V. und
Förderverein. "Die Gedenkstätte Flößberg
hat damit offiziell eine Aufwertung
erfahren, die uns helfen wird, diesen Ort
und seine Geschichte noch bekannter zu
machen", sagte Torsten Wünsche,
Vorsitzender des Fördervereins
Gedenkstätte Flößberg e.V. Insbesondere
die Zusammenarbeit mit den umliegenden
Schulen soll mit Unterstützung der SLpB
ausgebaut werden.
Die jüngsten Empfänger der mit 2.000
EUR dotierten Anerkennung reihen sich in
eine Liste politischer Orte wie die
Gedenkstätte Frauenhaftanstalt Hoheneck
(Erzgebirgskreis), die Friedenskriche
Radebeul (Landkreis Meißen) oder die
Euthanasie-Gedenkstätte Großschweidnitz
(Landkreis Görlitz) ein. 2016 wird der
Preis im Landkreis Mittelsachsen
ausgeschrieben.
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