Schulen erhalten Buch von Flößberger KZ-Überlebendem
Frohburg/Flößberg. Die Erinnerungen eines Überlebenden des KZ-Außenlagers Flößberg können jetzt in Schulen der Region nachgelesen werden. Die Bildungseinrichtungen haben Exemplare des Buches von Manny Drukier erhalten, informiert Katrin Henzel vom Geschichtswerkstatt Flößberg e.V. Der Kanadier kehrte im Oktober 2017 an den Ort des Grauens zurück. Er besuchte mit seiner Familie auch Borna und kam dabei im Stadtkulturhaus mit Mädchen und Jungen der Schulen über seine schrecklichen Erlebnisse ins Gespräch. Der Geschichtswerkstatt Flößberg e.V. und der Förderverein Gedenkstätte Flößberg e.V. haben Spenden gesammelt, um die Memoiren bereitstellen zu können.

Drukier war im Februar 1945 als 16-jähriger mit seinem Vater ins KZ Flößberg gekommen, das zum Konzentrationslager Buchenwald gehört hatte. Hinter ihnen hatte bereits ein langer Leidensweg mit Ghetto und Lagern gelegen. Sein Vater hatte den Holocaust nicht überlebt. Dem Sohn war das nur gelungen, weil er seine Identität mit dem eines Mithäftlings in Buchenwald getauscht hatte, der ebenfalls für den Transport nach Flößberg vorgesehen war. Seine Erinnerungen schrieb Drukier nieder im Buch "Carved in Stone. Holocaust Years - A Boy's Tale" (In Stein gemeißelt. Holocaust-Jahre - eine Geschichte eines Jungen). 1996 erschienen, erhielt es 1997 die Auszeichnung "Helen und Stan Vine Canadian Jewish Book Award" (Helen-und-Stan-Vine-Kanadisch-Jüdischer-Buch-Preis).
Text: Leipziger Volkszeitung (12.03.2018)
Foto: Geschichtswerkstatt Flößberg e.V.
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