"Nötig,
an Geschichte zu erinnern"
Eulatal/Geithain
(tl). Zum ehrenden Gedenken an die Opfer von
Faschismus und Holocaust versammelten sich am
Sonnabend in Geithain und Flößberg Bürger.
Am Gedenkstein, der im Flößberger Wald an das
ehemalige KZ-Außenlager erinnert, übermittelte
Katrin Henzel, Mitglied des Vereins Geschichtswerkstatt,
einen Appell des einstigen Lagerinsassen Istvan
Katona: "Erinnert an unsere Geschichte, auch wenn
viele Jahre vergangen sind." Der Verein konnte den
heute in Australien Lebenden ausfindig machen.
Henzel verlas zugleich eine Mail dieses Überlebenden,
indem er ein persönliches Bild seines damaligen
Zwangsaufenthalts hier vermittelte. "Ich glaube,
auch das muss uns Mahnung sein, etwas dafür zu tun,
dass die Lehren aus diesem dunklen Kapitel der
Geschichte gezogen werden", so Vereinsvorsitzender
Stefan Walter nach einer Gedenkminute für alle in
Konzentrationslagern verstorbenen Opfer. Unter den
Anwesenden war auch Horst Haase aus Kitzscher. Er
berichtete, was er als Kind nach dem Krieg hier
bei der Auflösung des Lagers erlebte. Wenige Jahre
später setzte er sich mit dafür ein, dass eine
Gedenkstätte an die damaligen Gräuel erinnert und
baute mit an der Umrandung.
Am Geithainer Ernst-Thälmann-Denkmal legten am
Vormittag der stellvertretende Bürgermeister Botho
Hopp namens der Stadt und Linkspartei-Ortsvorsitzender
Bernd Gnant Blumengebinde nieder. Letzterer erklärte
dabei: "Wir ehren damit nicht nur die in den
Konzentrationslagern umgekommenen Menschen,
sondern alle Opfer des Faschismus wie auch all
jene, die für die Befreiung von diesem Joch ihr
Leben ließen. Leider ist heute die Brecht-Mahnung
aktueller denn je: 'Der Schoß ist fruchtbar
noch...' Wir dürfen und werden dem nicht
widerstandslos zusehen."