Architektur-Studenten
entwickeln Entwürfe für das Erinnern an das Flößberger KZ
Flößberg/Eulatal
(es). In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs wurde nahe
Flößberg eine Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald
errichtet. 168 Häftlinge, die hier Panzerfäuste mit Sprengstoff
befüllen mussten, kamen zwischen Dezember 1944 und April 1945
ums Leben. Ein kleiner Friedhof im Wald erinnert an diese
Opfer. Doch dort, wo einst die Häftlingsbaracken standen,
westlich der von Flößberg nach Beucha führenden Straße, ist
seit Jahrzehnten ein Acker. "Dieser Ort ist vernachlässigt",
sagte Stefan Walter von der Flößberger Geschichtswerkstatt.
Diese Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, nicht nur den
Friedhof wieder herzurichten, sondern auch Raum zum Gedenken
zu schaffen, wo das Lager selbst sich befand. Mit
Architekturstudenten der Leipziger Hochschule HTWK hat die
Geschichtswerkstatt Verbündete gefunden. Vorgestern nahmen
die jungen Frauen und Männer den so unscheinbaren
historischen Ort, mit dem sie sich bereits theoretisch
befassten, in Augenschein. "Ich habe im Moment nur
Fragezeichen im Kopf", meinte Anna Moldt aus Leipzig. Ihre
Kommilitonin Katharina Wutzler kennt Erlebnisberichte von
Menschen, die in diesem KZ litten; sich mit diesem Leid und
diesem historischen Ort gestalterisch auseinanderzusetzen
begreift sie als Herausforderung. Ergebnisse dieses
Sommersemester-Projektes werden im Dorf vorgestellt und
publiziert.