Sachzeugen
aus dem Krieg in Borna: Ausstellung läuft noch bis zum Sonntag
Borna.
Noch bis zum Sonntag ist im Museum die Sonderausstellung "Forward
to the river Mulde - die amerikanische Besetzung des Leipziger
Südraums" zu sehen. Darin schildert der Militärhistoriker Jürgen
Möller aus Ansbach detailgetreu und anschaulich die letzten Wochen
des Zweiten Weltkrieges, die im mitteldeutschen Raum von der
Mobilmachung der letzten militärischen und zivilen Kräfte, der
Zerstörung von Städten, Dörfern und Industrieanlagen sowie dem
Vormarsch der amerikanischen Soldaten bis zur Elbe geprägt waren.
Die Ausstellung gilt den Museumsleuten bereits jetzt als Erfolg.
Auch, weil in der Schau die wenigen erhaltenen Dokumente und
Objekte gezeigt werden, die für die Ereignisse in Borna im letzten
Kriegsjahr stehen. So stellte ein Bornaer Leihgeber ein
amerikanisches Maschinengewehr-Geschoss zur Verfügung, das er
nach einem der wenigen Angriffe von Tieffliegern auf Borna in
der Bahnhofstraße fand: Der Sachzeuge wurde am 15. April 1945,
es war der letzte Kriegstag für die Stadt Borna, geborgen.
Mit Unterstützung durch die Sparkasse Leipzig sei es darüber
hinaus gelungen, einen zweiten Band der Schriftenreihe des Museums
und des Geschichtsvereins Borna vorzulegen. Er trägt den Titel
"Das Jahr 1945 in Borna" und enthält neben Forschungsergebnissen
und Zeitzeugenberichten auch eine ausführliche Darstellung der
Geschichte des KZ-Außenlagers Flößberg.
Das Arbeitslager im Flößberger Fürstenholz hatte bereits in
einem Vortrag von Studenten vor wenigen Wochen im Museum eine
Rolle gespielt (die LVZ berichtete). Er hatte ebenso Anklang
gefunden wie auch eine Buchlesung des ehemaligen Bornaers
Wolfgang Schuster im Rahmen der Sonderausstellung.
Das Museum ist von heute bis Donnerstag jeweils von 9:00 bis
12:00 sowie 14:00 bis 17:00 Uhr geöffnet und darüber hinaus am
Sonnabend und Sonntag in der Zeit von 14:00 bis 17:00 Uhr.