Zustand
des Ehrenhains in der Lobstädter Straße sorgt für
Kritik
Borna.
Jene 98 ungarischen Juden aus dem KZ-Außenlager
Flößberg, die am Ehrenhain in der Lobstädter
Straße ihre letzte Ruhestätte finden sollten,
kommen nicht zur Ruhe. Bereits mehrfach geriet
die Gedenkstätte ins Visier von Vandalen, die
mit entsprechenden Schmierereien keinen Hehl
aus ihrer politischen Gesinnung machten. Vor
gut zwei Jahren nahm sich die PDS-Stadtratsfraktion
der Gedenkstätte an und brachte einen entsprechenden
Antrag zur Sanierung der Anlage in den Stadtrat
ein. "Passiert ist jedoch bis heute so gut wie
nichts", fasst Linken-Stadtratsfraktionsvize
Frank Feldmann den Stand der Dinge zusammen.
Immer wieder habe seine Fraktion nach der
Antragstellung nachgehakt und auf den schlechten
Zustand des Denkmals hingewiesen. Ende Juli
2007 schließlich habe sie von Oberbürgermeister
Bernd Schröter die Information erhalten, dass
Mittel für die Sanierung bestätigt worden seien.
"Getan hat sich bis heute jedoch noch immer
nichts", zeigt sich Feldmann verwundert. "Dabei
steht außer Frage, dass das Denkmal der Stadt
in seinem derzeitigen Zustand nicht sonderlich
gut zu Gesicht steht."
Eine Auffassung, die Oberbürgermeister
Schröter in dieser Form nicht teilen mag. "Es
ist sicherlich nicht das schönste Denkmal der
Republik, aber es befindet sich andererseits
auch wiederum nicht in einem inakzeptablen
Zustand. Wir haben die nötigen Reparaturen
ausführen lassen und sorgen für die regelmäßige
Pflege des Areals."
Im Übrigen habe es eine Information
seinerseits, dass Mittel zur Verfügung ständen,
nicht gegeben. "Richtig ist, dass die
Kriegsgräberfürsorge das Denkmal als förderfähig
eingestuft, die Fördermittel jedoch noch nicht
ausgereicht hat. Wenn der Stadtrat jedoch sagt,
wir machen es auf eigene Kosten, dann soll es
so sein, und wir müssen schauen, wie wir die
Finanzierung hinbekommen." Er plädiere jedoch
dafür, noch einige Monate auf die Förderung zu
warten. "Ich bin der Auffassung", so der
Oberbürgermeister, "dass das Denkmal in einem
solchen Zustand ist, dass wir gut und gern noch
vier, fünf oder auch sechs Monate warten können."