Erinnerung wachhalten
Gedenkveranstaltung

Borna (vdt/cc). Mit einer Gedenkveranstaltung am Bornaer Ehrenmal für die Opfer des KZ-Außenlagers Flößberg wurde gestern an die Befreiung vom Hitlerfaschismus vor 63 Jahren erinnert. "Das menschenverachtende und barbarische System hat in den zwölf Jahren seiner Herrschaft den europäischen Kontinent in einen Dschungel verwandelt, wo Verbrechen als Heldentaten, Grausamkeit als Mut, Käuflichkeit als Tugend und Rohheiten als Kultur galten", sagte Linken-Kreisrat Eberhard Schneidenbach vor rund 40 Teilnehmern auf dem Friedhof an der Lobstädter Straße. Er erinnerte an die Geschichte des Außenlagers Flößberg, in dem 168 Häftlinge umgekommen seien.

Vize-Landrat Wolfgang Klinger betonte die Verantwortung aller, dafür zu sorgen, dass sich ähnliche Ereignisse nicht wiederholen, zumal die rechte Szene in Borna in den letzten Wochen mehrfach in Erscheinung getreten sei. Der 8. Mai als Tag der Befreiung "sollte Mahnung genug sein", damit bei den Kommunalwahlen Anfang Juni niemand auf die Parolen rechter Parteien hereinfalle, so Klinger.

Wie die Polizei gestern Abend mitteilte, seien mehrmals am Tag an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet sieben junge Männer mit zwei Holzkreuzen und zwei Plakaten aufgetaucht. Auf einem Plakat habe gestanden "8. Mai Mord am Volk". Bevor die Polizei vor Ort war, seien die Personen jeweils auf Fahrrädern verschwunden, sagte der Sprecher.
Text: Leipziger Volkszeitung (09.05.2008)
Foto: Günther Hunger
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