"Erinnerung und Wachsamkeit bleiben aktuell"
Gedenktag-Appell

Flößberg (tl). Zu einer Gedenkveranstaltung, initiiert vom Verein Geschichtswerkstatt Flößberg, wird heute auf dem KZ-Häftlingsfriedhof Flößberg auch der CDU-Landtagsabgeordnete Georg-Ludwig von Breitenbuch das Wort ergreifen. "Das ist mir ganz wichtig", erklärt der Kohren-Sahliser im Vorfeld, jährt sich doch zum 65. Mal die Befreiung der Gefangenen des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau. "Es folgte die totale Niederlage des Deutschen Reiches und deckte damals für die Welt eine Schreckensherrschaft auf, deren vollen Umfang die Menschen erst viele Jahre später wirklich zu begreifen begannen." Diese Erinnerung dürfe nicht enden; wie schon 1996 der damalige Bundespräsident Roman Herzog forderte. Sie müsse auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen, so von Breitenbuch.

"Die warnenden Stimmen und die Kenntnis unserer eigenen deutschen Geschichte helfen uns, wachsam zu sein. Gegenüber allen Parteien und Gruppen, die sichtbar oder verdeckt unsere freiheitliche Gesellschaft nicht wollen, statt dessen wieder eine Gesellschaft errichten wollen, die Andersdenkende, Andersgeborene, Anderslebende ausschließen oder gar vernichten will. Trotz sichtbarer Harmlosigkeit und Bürgernähe: die Ziele dieser Extremisten sind und bleiben für uns eindeutig", so von Breitenbuch. Er verweist dabei auf ein aktuelles Erlebnis im Dresdener Landtag. "Wenn der Fraktionsvorsitzende der NPD-Fraktion im Sächsischen Landtag die 1945 uns Deutsche befreienden Alliierten im Januar 2010 mit den Worten 'hassgeifernde, entkultivierte Antimenschen' beschimpft, zeigt sich ihre wirkliche, ihre hässliche, die Geschichte verfälschende Fratze."

Der Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker ruft deshalb jeden Einzelnen auf, "mitzuhelfen, dass solche menschenverachtende Ideologien in unserer Gesellschaft keinen Platz finden - nicht in der Familie, nicht im Freundeskreis, nicht im Verein, nicht am Arbeitsplatz, nicht in der Kirchgemeinde oder bei der freiwilligen Feuerwehr". Das sei die heutige Verantwortung.
Text: Leipziger Volkszeitung (27.01.2010)
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