Enrico
Stange
Flößberg (tl). "Es ist richtig und wichtig,
auch an einem Ort wie Flößberg der Opfer zu
gedenken, in einer Außenstelle des KZ-Buchenwald,
wo Menschen durch Zwangsarbeit, Hunger und
Krankheit zu Tode gebracht worden sind", erklärt
Enrico Stange, für die Linkspartei im Sächsischen
Landtag sitzend, angesichts der Gedenkveranstaltung
auf dem KZ-Häftlingsfriedhof Flößberg zum Tag des
Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
(die LVZ berichtete). In der Gegenwart sei dies
eine Mahnung, jeglicher Form des Erstarkens
nazistischen und menschenverachtenden
Gedankengutes, vor allem des Neofaschismus,
entgegenzutreten. Es mahne vor allem auch zur
Zivilcourage, so Stange.
Zivilcourage beginne in der Mitte der
Gesellschaft und heiße, menschenfeindlichem
Handeln nicht tatenlos zuzusehen, sondern
einzugreifen, wenn beispielsweise Schülerinnen
und Schüler mit Migrationshintergund als
"Ausländerschweine" bezeichnet würden. "Denn
auch Ausgrenzung und Unmenschlichkeit sind in
der Mitte der Gesellschaft verankert und
erfordern tagtäglichen Widerstand", so Stange.
Ein würdiges Gedenken erfordere auch eine
Unterstützung der Arbeit des Vereins
Geschichtswerkstatt Flößberg, des Volksbundes und
der Jüdischen Gemeinde. "Die Gedenkstätte Flößberg
braucht dabei nicht vordringlich die Umbettung der
Gräber der Opfer, sondern vielmehr die Einfriedung
des Gedenkstättengeländes als Voraussetzung für
eine erfolgreiche und nachhaltige Pflege. Dabei
ist Rücksichtnahme auf die Positionen der
beteiligten Verbände geboten", fordert der
Linken-Politiker.
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