Lesermeinung: Auch Holocaust-Opfer aus Frohburg gedenken
Zum Beitrag "Vermächtnis: 'Niemals vergessen!'" (LVZ vom 28. Januar 2010):

Es ist gut, dass am 27. Januar auch in Flößberg im ehemaligen Außenlager von Buchenwald der Opfer des Nationalsozialismus gedacht wurde. Denn so etwas wie der Holocaust darf nie wieder passieren. Auch die Textildruckerei, der größte Betrieb Frohburgs, hatte ab 1924 mit den Gebrüdern Hugo und Hermann Braunsberg jüdische Arbeitgeber. Sie wurden aus ihrem Leipziger Ghetto am 19. September 1942 nach Theresienstadt gebracht. Das aber war nur eine Zwischenstation auf dem Weg ins Vernichtungslager Auschwitz. Vollkommen unschuldig wurden sie - wie weitere vier, fünf jüdische Betriebsangehörige - deportiert. Nach der Reichskristallnacht am 10. November 1938 hagelte es "Blaue Briefe" im Frohburger Werk. Alle Arbeitnehmer, die bis dahin nicht in der NSDAP waren, wurden entlassen. Dem eingesetzten Prokuristen Heinrich Pfitzner riet man, in die Partei einzutreten. Der Stadt Frohburg stände es gut zu Gesicht, einmal eine Straße nach diesen jüdischen Opfern zu benennen oder eine Gedenktafel für die Familie Braunsberg erarbeiten zu lassen.
Text: Karl-Heinz Zschunke (Frohburg), Leipziger Volkszeitung (04.02.2010)
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