Borna
Borna
(ie). Andor Neumann, Miklos Berger, Abram Löwy
- mit dem Verlesen dieser und 95 weiterer Namen
wurde gestern im Ehrenhain Borna der Opfer des
KZ-Außenlagers Flößberg gedacht. Symbolisch
erhielten die Toten damit ihre Identität zurück,
die ihnen in NS-Lagern wie Buchenwald und
Flößberg geraubt worden war.
Etwa 30 Bürger waren gestern der Einladung
des Vereins Geschichtswerkstatt Flößberg nach
Borna gefolgt. Kurzfristig war die Veranstaltung
dorthin verlegt worden. Aufgrund erster
Sanierungsmaßnahmen ist das Gelände des
Häftlingsfriedhofs im Flößberger Wald zurzeit
nicht begehbar.
Wie wichtig es ist, in Form von
Gedenkveranstaltungen an die Geschehnisse vor
nunmehr 66 Jahren zu erinnern, betonte Stephen
P. Casey, einer der wenigen noch lebenden
ehemaligen Lagerinsassen von Flößberg.
Als ungarischer Jude war er zusammen mit
seiner Familie im Jahre 1944 deportiert worden.
Von 41 Familienangehörigen überlebten außer ihm
nur vier den Holocaust. In seiner Grußbotschaft
unterstrich Stephen P. Casey daher: "Die
heutige Veranstaltung hilft, dem Vergessen
entgegenzutreten. Sie hilft Ihnen, hilft mir,
hilft der ganzen Menschheit."