Inhaltsverzeichnis der Seite:
Wichtige Meldungen aus dem Gemeindebüro:
Senden Sie Ihre Kurzgeschichte aus dem Gemeindeleben, mit einem Foto, an:
presse@kath-kirche-borna.de
Kurze Übersicht der wichtigsten Downloads:
Kurzgeschichte(n) aus'm Gemeindeleben
Wissenswerte Kurzgeschichten und unterhaltsame Anekdoten aus dem Gemeindeleben – vorgestellt in der gleichnamigen Serie des GemeindeBriefs. Den Kurzgeschichten liegen die "Chronik der Pfarrei Borna, Band I - III" und die "Chronik der Pfarrvikarie Frohburg", als Ergänzung der Rückblicke für die Zeit von 1890 bis 1995, als Quellen zu Grunde.
[6. Jul 1890] [1. Aug 1918] [5. Okt 1919] [24. Jul 1923]
[15./16. Dez 1956] [29. Nov 1997]
[Rückblicke von 1996 bis Gegenwart]
Erster katholischer Gottesdienst nach der Reformation in Borna

Da die Zahl der Katholiken in Borna am Ende des 19. Jahrhunderts eher verschwindend klein war, ist es nicht verwunderlich, dass die Wiedereinführung des katholischen Gottesdienstes nach der Reformation eng mit Borna als Garnisonsstadt verknüpft ist. Doch mussten erst politische Hürden genommen werden, bevor am 6. Juli 1890 der erste katholische Gottesdienst mit dem zuständigen Militärgeistlichen, Pfarrer Maaz, gefeiert werden konnte.

So berichtet die Chronik: "Der Stadtrat war zur Abhaltung des Gottesdienstes um Überlassung eines passenden Lokales gebeten worden. Dieses wurde zunächst verweigert. Darauf wurde ihm vom Militärpfarrer Maaz eröffnet, er müsse im Verweigerungsfalle bei der Regierung vorstellig werden, dass das Regiment von Borna wegverlegt werden müsse, wenn man für die katholischen Mannschaften kein Gottesdienstlokal zur Verfügung stellt." Daraufhin stellte der Stadtrat die Aula des alten Realgymnasiums am Königsplatz (siehe Foto) für die Feier von Gottesdiensten zur Verfügung. Sie selbst fanden in der ersten Zeit nur zwei- bis viermal jährlich statt.

Foto: Borna in alten Ansichten, Band I (1902)

Die Bornaer Katholiken, welche offiziell zur St. Trinitatis - Gemeinde in Leipzig gehörten, blieben von diesen Gottesdiensten ausgeschlossen. Erst in den Jahren 1902 / 1903 wurden schließlich die Zivilgottesdienste in Borna eingeführt. Während die katholische Ortsgemeinde, nicht nur wegen der Militärangehörigen, sondern auch wegen des Zuzugs von Arbeitskräften in der Landwirtschaft und insbesondere im Bergbau, stetig wuchs, musste sie in den folgenden Jahren häufiger ihre Örtlichkeiten wechseln.

So fand der Gottesdienst ab 1908 in der Aula des neuen Realgymnasiums am "Breiten Teich", ab 1912 im Konzert- und Ballhaus "Zur Börsenhalle", am heutigen Dinterplatz, sowie ab 1914 im Café "Schweizerhaus", dem ehemaligen Volkshaus, statt, ehe am 26. Juli 1919 das Offizierskasino in der heutigen Stauffenbergstraße gekauft und zur Pfarrkirche St. Joseph umgebaut werden konnte.
Text: Philipp Ramm 21.08.2011
Errichtung des katholischen Seelsorgeamtes in Borna

Zum 90. Male jährt sich am 1. August 2008 die Errichtung des katholischen Seelsorgeamtes Borna. Im Rückblick auf dieses für unsere Gemeinde entscheidende Ereignis sind vor allem zwei Aspekte von besonderer Bedeutung: Borna als Garnisonsstadt und die Zuwanderung von polnischen Gastarbeitern für Kohlebergbau und Landwirtschaft.

Der erste katholische Gottesdienst nach der Reformation fand am 6. Juli 1890 im damaligen Realgymnasium in Borna statt, allerdings nur für Militärangehörige. Erst in den Jahren 1902 / 1903 wurden zivile Gottesdienste durchgeführt. Als die Zahl der Katholiken in Borna auf über 400, und mit den umliegenden Orten auf mehr als 2.200 anstieg, richtete am 18. Mai 1918 das Apostolische Vikariat Meißen (erst seit 1921 Bistum Meißen) die dringende Bitte an das sächsische Kultusministerium, in Borna eine Expositur zu errichten. Die erste zwischen Leipzig und Chemnitz.

Foto: Chronik der Pfarrei Borna, Band I (1918)

Nachdem alle Verwaltungsebenen und Gutachter ihre Berichte dazu vorgelegt hatten, teilte am 15. Juli 1918 das sächsische Kultusministerium im Namen König Friedrich August III. dem Apostolischen Vikariat mit: "Mit allerhöchster Zustimmung Se. Maj. des Königs genehmigt das Min. d. Ku. u.s.w. auf Grund von § 29 des Ges. v. 23.8.1876, daß vom 1.8.1918 ab beim kath. Pfarramt St. Trinitatis zu Leipzig eine 4. Kaplanstelle errichtet wird, deren Inhaber seinen ständigen Wohnsitz in Borna zu nehmen und die geistliche Versorgung der Katholiken in Borna zu bewirken [...] hat." Daraufhin wurde Pfarrer Maximilian Lange (siehe Foto) zum ersten katholischen Seelsorger in Borna (Dienstzeit: 1918 - 1921) berufen.
Text: Erwin Rümenapp 18.05.2008
Weihe der katholischen Kirche St. Joseph in Borna

Viele Jahre mit unzähligen Anstrengungen engagierter Katholiken mussten vergehen, ehe am Sonntag, den 5. Oktober 1919, die neue Kirche St. Joseph (siehe Foto) durch Bischof Franz Löbmann – dem Apostolischen Vikar – und Pfarrer Maximilian Lange in einem feierlichen Gottesdienst in Borna geweiht werden konnte.

Foto: Chronik der Pfarrei Borna, Band I (1919)

Die ersten katholischen Gottesdienste fanden 1890 im damaligen Bornaer Realgymnasium statt. Bereits 1913 besuchten durchschnittlich 250 bis 300, an besonderen Tagen auch 600 bis 800, Katholiken die Gottesdienste in Borna, welche viermal jährlich und an den drei Hochfesten stattfanden. Sie mussten daher bis 1914 in die "Börsenhalle", einem Tanz- und Theatersaal, "[...] wo für Katholiken höchst anstößige Theaterstücke, wie z.B. 'Die Sünde des Priesters' aufgeführt werden", wie es in einem späteren Spendenaufruf des Kirchenbauvereins heißt, verlegt werden. Der Verein wurde am 12. Februar 1913 gegründet, um die Bemühungen für ein eigenes Gotteshaus in Borna voranzutreiben. Neben der Initiierung eines Spendenaufrufs, konnte er auch ein Grundstück am alten Bahnhof erwerben.

Leider fanden alle Anstrengungen mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs (1914 - 1918) ein jähes Ende. Erst im März 1918 wurde eine kleine Kapelle im "Schweizerhaus" eingerichtet. Fünf Monate später erhielt Borna den Status eines Seelsorgeamtes. Am 26. Juli 1919 erfolgte der Kauf des Offizierkasinos in der ehemaligen Kasernenstraße für 121.000 Mark. Für weitere 21.000 Mark wurde das Gebäude zu einer Kirche mit Pfarrhaus umgebaut und schließlich am 5. Oktober eingeweiht.
Text: Philipp Ramm 24.08.2008
Errichtung der katholischen Pfarrei in Borna

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges und mit Beginn der "Weimarer Republik" fielen im Jahr 1919 die kirchenaufsichtlichen Beschränkungen. Daraufhin begann Bischof Franz Löbmann, Apostolischer Vikar und Administrator, Verhandlungen mit Rom über eine Wiedererrichtung des Bistums Meißen zu führen. Bereits zwei Jahre später hatte er Erfolg. Der päpstliche Nuntius, Exzellenz Pacelli, verkündete am 26. Juni 1921 im Bautzener Dom die "Wiederherstellung der Diözese Meißen im Bereiche der Grenzen des Apostolischen Vikariats der sächsischen Erblande und der kirchlichen Administratur der sächsischen Oberlausitz". Drei Monate später übernahm Bischof Dr. Christian Schreiber das neue Bistum.

Foto: Chronik der Pfarrei Borna, Band I (1937)

Im Oktober 1921 verstarb Bornas erster Pfarrer, Maximilian Lange, in Folge einer Operation. Er wurde "unter großer Beteiligung der Bornaer Pfarrgemeinde" in Leipzig-Lindenau beigesetzt. Zu seinem Nachfolger wurde Pfarrer Paul Hübner (siehe Foto) ernannt. In seine Dienstzeit (1921 - 1937) fiel nun die Errichtung der katholischen Pfarrei in Borna. Um das Bistum Meißen neu zu organisieren, eröffnete Bischof Schreiber am 24. Juli 1923 eine dreitägige Diözesansynode im Kloster St. Marienstern in Panschwitz-Kuckau, an der etwa 60 Geistliche teilnahmen. Im Laufe der Synode wurden u.a. die Errichtung von Archipresbyteraten (den Vorläufern der heutigen Dekanate) und die Umwandlung von Seelsorgeämtern zu Pfarreien beschlossen.

Die Synodenbeschlüsse hatten auch für die errichtete Bornaer Pfarrei unmittelbare Auswirkungen: Zum einen gehörte Borna nun zum Archipresbyterat Leipzig, zum anderen erlangte sie die formale Unabhängigkeit von ihrer Leipziger Mutterpfarrei St. Trinitatis – denn offiziell besaßen die Bornaer Seelsorger eine Kaplanstelle in Leipzig. Schließlich konnte Borna in den nächsten Jahrzehnten selbst zu einer Mutterpfarrei, beispielsweise für Böhlen (1940) und Geithain (1961), werden.
Text: Philipp Ramm 20.11.2011
Weihe der katholischen Kirche St. Konrad in Deutzen

Seit dem Jahre 1934 wurde für die Katholiken in Deutzen und Umgebung katholischer Gottesdienst in den Gasthöfen von Deutzen, Röthingen, Görnitz und Regis-Breitingen gehalten. Aus der Oberpfalz und Niederbayern waren in den vorherigen Jahrzehnten viele Katholiken nach Deutzen und in die Nachbargemeinden gekommen, weil sie Arbeit in den Braunkohlenwerken fanden. In der Nachkriegszeit wurden unzählige Katholiken aus ihrer bisherigen Heimat in Schlesien, Ostpreußen, Sudetenland und Ungarn in die Diaspora Mitteldeutschlands umgesiedelt. Immer dringender wurde das Bedürfnis nach dem Bau eines eigenen Gotteshauses für die Katholiken von Deutzen und Umgebung.

Foto: Chronik der Pfarrei Borna, Band II (1956)

Wie Pfarrer Christian Köhler (Dienstzeit: 1937 - 1971) in der Chronik berichtet, "[...] konnte im (3.) April 1954 der erste Spatenstich zum eigenen Gotteshaus für Deutzen getan werden. Unter großen Schwierigkeiten, Opfern und mit einigen Stockungen wurde in zweiundeinhalb Jahren die 30 m lange und 11 m breite Kirche erbaut. [...] Dem heiligen Konrad von Parzham, dem Klosterpförtner von Altötting, sollte die Kirche geweiht werden. Kurz vor Weihnachten (15./16. Dezember) 1956 war das nach den Plänen von Architekt (Andreas) Marquart, Leipzig, durch die Firma des Baumeisters (Lothar) Eisert, Pödelwitz, erbaute Gotteshaus (siehe Foto) so weit vollendet, daß es die kirchliche Weihe empfangen konnte.

Am Tage vor dem Sonntag 'Gaudete' begrüßten die drei Glocken den Apostolischen Administrator des Bistums Meißen, Bischof Dr. (Otto) Spülbeck, der als Propst von Leipzig (10. Oktober) 1954 den Grundstein und als Bischof (30. Juni) 1956 die neuen Glocken weihte. Wer nicht durch Schichtarbeit verhindert war, verfolgte die Zeremonien der Weihe des Gotteshauses, zog am Sonntag mit der Reliquienprozession um und in die Kirche, nahm teil an der Weihe des Inneren der Kirche, des Altars und an der Bischofsmesse. Als beim Te Deum Trompeten, Posaunen und Glocken zum frohen Gesang der Gemeinde erklangen, da waren die langen Jahre des Wartens und die schweren Sorgen der letzten Jahre vergessen. [...] Katholiken aus Bayern, Schlesien und dem Sudetenland haben im neuen Gotteshaus ihre Heimat gefunden."
Text: Philipp Ramm 26.02.2017
Weihe der katholischen Kapelle St. Marien in Frohburg

Erstmals nach der Reformation hatte am 18. November 1934 wieder ein katholischer Gottesdienst in Frohburg stattgefunden. Damals versammelten sich 39 Gläubige mit Pfarrer Paul Hübner im Vereinszimmer des Hotels zur Post. Bereits in den nächsten zehn Jahren musste der Ort für die Gottesdienste zweimal wechseln: Gasthöfe Deutsches Haus und Stadt Altenburg.

Mit dem 1945 zu Ende gehenden Krieg wuchs die Gemeinde auf etwa 1.500 Katholiken an. Die Gottesdienste fanden im Gasthaus Weiske statt, ab 1948 nachfolgend in der evangelisch - lutherischen Kirche St. Michaelis, in der städtischen Turnhalle in der August-Bebel-Straße und in einer Kapelle im ehemaligen Konstanzenstift. Im Oktober 1952 erfolgte der Umzug in Räume in der Hermann-Krause-Straße, aber seit Ende 1993 waren die Gläubigen wegen zu hoher Mietkosten wieder in der evangelischen Nachbargemeinde zu Gast.

Foto: Kirchen im Bistum Dresden-Meissen, Band III (1997)

In der Dienstzeit von Pfarrer Michael Teubner (1992 - 2002) konnte die Gemeinde schließlich ein kleines Reihenhaus (siehe Foto) am Kirchplatz von der Neuapostolischen Kirche Sachsen/Thüringen für einen Kaufpreis von 220.000 DM erwerben. Knapp drei Wochen zuvor wurde der Notarvertrag unterzeichnet, bevor am 29. November 1997 die heutige Kapelle St. Marien in einem Festgottesdienst von Bischof Joachim Reinelt gesegnet wurde.
Text: Philipp Ramm 26.11.2017