200 Kinder mit Eltern
beim Sternmarsch
Martinstag mit Musik und Hörnchen an der
Stadtkirche gefeiert
 Borna
(wr). Der römische Soldat und spätere Christ
Martin, der ab dem Jahr 334 in der
kaiserlichen Gardereiterei diente, ist
Sinnbild christlicher Nächstenliebe. Voller
Barmherzigkeit teilte er einst in einer
bitterkalten Nacht seinen Militärmantel mit
einem Bettler. Genau diese
geschichtsträchtige Szenerie wird
traditionell auch in Borna theatralisch
nachvollzogen. Zum Martinstag, immer am
Freitag (11. November 2011), zogen bis zu 200
Kinder mit ihren erwachsenen Begleitern per
Sternmarsch vom Freizeitzentrum in der
Schulstraße, vom Kindergarten Marienkäfer
und von der katholischen Kirche in der
Stauffenbergstraße aus hin zur Stadtkirche am
Martin-Luther-Platz.
Dabei schwenkten sie so wie die
11-jährige Dinter-Mittelschülerin Laura
Weidinger, deren Freundin Julia Kühn und der
7-jährige Janik Koppelow ihre buntfarbenen
Lampions und Laternen. In der Stadtkirche
sang dann der große Chor kleiner und großer
Martinsfreunde stimmkräftig Lieder wie "Ich
geh' mit meiner Laterne" und "Sankt Martin
ritt durch Schnee und Wind", ehe junge
Hobbyschauspieler der katholischen Gemeinde
um Pfarrer Stefan Thiel die Martinsgeschichte
imposant aufführten. "Gebt mir eine Gabe, ich
friere so sehr", sagte auf der Kirchenbühne
der arme Mann alias Justin Meiling zu den
Soldaten am Lagerfeuer. Ein Soldat,
verkörpert von Benjamin Bemann, antwortete
darauf: "Bettler, fort mit dir." Soldat
Martin warf ein: "Wartet Freunde, dieser Mann
wird sofort erfrieren, wenn wir ihm nicht
helfen."
Draußen im Pfarrgarten ließ derweil
Hausmeister Andreas Paasch die Flammen des
Martins-Lagerfeuer hochzüngeln, an dem sich
Eltern wie Susann Ritter und Marco Nickel mit
ihren Kindern Elisabeth und Wilhelm sowie
Mutter Kati Ludwig mit Klein-Maja wärmten und
dabei geteilte Hörnchen und Tee genossen. Ein
Stück weg vom Lagerfeuer schaukelten die
3-jährigen Nele Eggert und Luca Schulz.
Mutter Katja Schulz, bestens durch den
Verzehr eines großen Martinshörnchens
gestärkt, schob dabei kräftig an und sorgte
so für den richtigen Schwung. "Viele Mütter
und die kleinen Bäcker des Kindergartens
Marienkäfer haben uns heute die leckeren
Hörnchen beschert, die so ja auch die
Hufeisen von Martins Pferd versinnbildlichen
sollen", sagte Kirchenmitarbeiterin Astrid
Weismann, die mit Angelika Büttner das
beliebte Backwerk unter den Festgästen
verteilte. Und schon freute sich auch Mutter
Mary Tschech-Löffler über ihre Tochter
Marielle, die mit Klein-Elisabeth Ritter ganz
im Sinn des Heiligen Martin ihr
Martinshörnchen teilte.
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