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"Es hat mir den Boden
unter den Füßen weggezogen"
Dresdner Bischof Heiner Koch wechselt nach
Berlin
 Dresden.
Auch wenn die Medien die Nachricht bereits
verbreiteten, das letzte Wort bei
Personalentscheidungen in katholischen
Diözesen hat der Papst. Gestern (Montag,
8. Juni 2015) - mit Glockenschlag 12:00
Uhr - ließ er in Dresden und Berlin
offiziell bekannt geben: Heiner Koch,
Bischof des Bistums Dresden-Meißen, wird
neuer Erzbischof von Berlin - nur zwei
Jahre nach seinem Wechsel aus Köln an die
Elbe.
Eine Entscheidung, mit der Bischof
Koch zunächst schwer zu kämpfen hatte, als
man ihn vor Pfingsten davon unterrichtete:
"Es hat mir den Boden unter den Füßen
weggezogen. Das war für mich emotional
überhaupt nicht nachvollziehbar."
Pfingstmontag flog er nach Rom und brachte
im Vatikan seine Bedenken vor: Einmal die
sehr kurze Zeit im Bistum mit
grundlegenden Veränderungen in den
Pfarreien und Regionen, die gerade
begonnen haben, und den 100. Katholikentag
in Leipzig, geplant für Ende Mai 2016.
Zuvor aber hätten ihn die Verantwortlichen
in Berlin dringend gebeten, in die
Landeshauptstadt zu kommen. Das Erzbistum
stecke mitten in der Erneuerung der
Seelsorge, hinzu kämen die
Auseinandersetzungen um die Neugestaltung
der Kathedrale. Auch der ausdrückliche
Wille des Papstes wurde ihm dargelegt.
Deshalb sei er seinem priesterlichen
Gehorsam gefolgt. Wann Heiner Koch sein
Amt antritt, steht noch nicht fest.
Koch, der aus Düsseldorf stammt und am
13. Juni 61 wird, löst Rainer Maria Woelki
ab, der im September 2014 von Berlin als
Erzbischof nach Köln beordert wurde. Ihm
waren ganze drei Jahre in der
Landeshauptstadt vergönnt. Gleichfalls nur
drei Jahre durfte Konrad Zdarsa Bischof
des kleinsten Bistums Görlitz bleiben, ehe
er 2010 nach Augsburg wechseln musste.
Seit 2011 residiert in Görlitz Wolfgang
Ipolt.
Bischof Koch werde als Metropolit in
Berlin intensiv mit seinen
Bischofskollegen in Görlitz und seinem
Nachfolger in Dresden zusammenarbeiten.
Diese beiden Diözesen sind dem Erzbistum
als sogenannte Suffraganbistümer in der
Kirchenprovinz Berlin administrativ
zugeordnet. "Ich werde mit den Bischöfen
dort die Interessen der ostdeutschen
Christen und Diözesen sehr engagiert
vertreten", betonte er.
Heiner Koch verlässt ein Bistum im
Umbruch. In den vergangenen Tagen gab das
Bischöfliche Ordinariat neun
Neubesetzungen von Pfarrstellen bekannt.
Einige Pfarreien bekommen keinen eigenen
Geistlichen mehr und sollen künftig als
"Verantwortungsgemeinschaften" von einem
Priester versorgt werden. Koch appellierte
an die Katholiken, diesen
"Erkundungsprozess" entschieden und mutig
fortzusetzen. Gewiss gebe es Ängste, in
einem anonymen großen Rahmen heimatlos zu
werden, räumte er ein. Der Weg, in einer
neuen Gesellschaft Menschen das Evangelium
auch neu nahezubringen, sei jedoch
sachlich notwendig. Er dürfe nicht von
einem Bischof abhängen. Auch wenn diese
Veränderungen finanzielle und personelle
Konsequenzen hätten: "Ich sehe keine
Alternative zu diesem Weg." Wesentliche
Aufgabe für die Katholiken im Bistum
Dresden-Meißen sei es, sich gegenseitig zu
stärken, betonte der Bischof. Auch den
eingeschlagenen Weg, sich nach außen zu
öffnen, solle das Bistum fortsetzen. "Wir
müssen eine offene, gastfreundliche Kirche
für alle und mit allen sein."
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Text: Tomas Gärtner, Leipziger Volkszeitung (09.06.2015) Foto: epd |
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Weiterbauen in der
Hauptstadt
Papst Franziskus hat Bischof Heiner Koch
zum neuen Berliner Erzbischof ernannt
 Dresden.
Nach zwei Jahren als Bischof von
Dresden-Meißen wird Heiner Koch das Bistum
in Kürze verlassen, um Erzbischof von
Berlin zu werden. Seine Ernennung durch
Papst Franziskus hat Nuntius Nicola
Eterovic am vergangenen Montag (8. Juni
2015) bekanntgegeben.
Der Termin zur Einführung Kochs in
Berlin stand bis Redaktionsschluss noch
nicht fest. "Auf jeden Fall nach den
Sommerferien", soviel konnte der Berliner
Diözesanadministrator Tobias Przytarski
schon sagen, also frühestens Ende August.
Bis dahin bleibt Heiner Koch als
Apostolischer Administrator für das Bistum
Dresden-Meißen verantwortlich. Der
bisherige Generalvikar Andreas Kutschke
ist sein Stellvertreter.
Während es aus seiner künftigen
Wirkungsstätte durchweg positive Echos auf
die Ernennung Heiner Kochs gab, nahm man
die Entscheidung des Papstes in Sachsen
und Thüringen überwiegend mit tiefem
Bedauern auf. Bischof Koch selbst sprach
vor seinen ehemaligen Mitarbeitern und
Journalisten in Dresden von einer
emotional äußerst schwierigen
Entscheidung. Die Menschen in Sachsen und
Thüringen seien ihm in den letzten Jahren
ans Herz gewachsen. Unter anderem habe er
ihre große Verlässlichkeit schätzen
gelernt. "Wenn im Rheinland jemand 'ja'
sagt, heißt das keinesfalls, dass das am
nächsten Tag auch noch gilt. Das ist hier
ganz anders." Letztlich habe ihn sein
priesterliches Gehorsamsversprechen dazu
bewogen, sich auf die neue Herausforderung
einzulassen. Hilfreich sei ihm dabei ein
Wort seiner Lieblingsheiligen Edith Stein:
"Wir wissen nicht, wohin uns Gott führt,
wir wissen nur, dass er uns führt."
Wechsel trotz
Katholikentagsvorbereitung
Zu den sachlichen Argumenten, die er
in Gesprächen im Vatikan gegen einen
Wechsel aus dem Bistum Dresden-Meißen ins
Feld führte, gehörte der Katholikentag im
kommenden Jahr in Leipzig, für den das
Bistum Gastgeber sei. Gegenwärtig befänden
sich die Vorbereitungen noch in einer
Phase, in der heftig um die Ausrichtung
des Katholikentags gerungen werde. Als
Metropolit der Berliner Kirchenprovinz, zu
der neben dem Erzbistum und dem Bistum
Görlitz auch Dresden-Meißen gehört, wolle
er sich dabei weiterhin einbringen.
Leichteren Herzens sprach er über den
begonnenen Erneuerungsprozess des Bistums.
"Hier sind wir an einem guten Punkt, es
kann auch ohne Bischof gut weitergehen",
äußerte er sich zuversichtlich.
Ein begonnener Strukturprozess
erwartet ihn auch in Berlin, und nachdem
er gerade den Bau der Leipziger
Propsteikirche abgeschlossen hat, steht er
nun mit der anstehenden Umgestaltung der
Berliner Kathedrale vor neuen baulichen
Entscheidungen.
Sobald er als Berliner Erzbischof
eingeführt ist, wird das Dresdner
Domkapitel einen Diözesanadministrator
wählen, der das Bistum kommissarisch bis
zur Weihe oder Einführung eines
Nachfolgers leiten wird. Bei seinem
Pfingstbesuch im Vatikan habe er darum
gebeten, die Wege für einen neuen Dresdner
Bischof schnell zu ebnen, erzählte Heiner
Koch seinen Mitarbeitern. Man habe ihm das
zugesichert.
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Text: Dorothee Wanzek, Tag des Herrn (14.06.2015) Foto: Picture Alliance |
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Bischof Koch möchte
unverblümt Abschied nehmen
 Dresden.
Mit einem Festgottesdienst am Dienstag,
dem 8. September 2015, um 18:00 Uhr in der
Kathedrale verabschiedet sich Bischof
Heiner Koch aus dem Bistum Dresden-Meißen.
Im Anschluss an den Gottesdienst lädt das
Bistum Dresden-Meißen zu einer Begegnung
im nahegelegenen Haus der Kathedrale ein,
bei der sich jeder persönlich
verabschieden kann. Der Bischof bittet
seine Gäste, von Geschenken und Blumen
Abstand zu nehmen. Freuen würde er sich
stattdessen über eine Spende für Familien,
die in der Dresdner
Asylsuchenden-Zeltstadt leben.
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Text: Tag des Herrn (06.09.2015) Foto: unbekannt |
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"Es war eine Lehrzeit
für mich" - Bischof Koch sagt Dresden
Lebewohl
Festgottesdienst in der Kathedrale /
61-jähriger geht nach Berlin
 Dresden/Berlin.
Erzbischof Heiner Koch hat sich am
Dienstag (8. September 2015) aus seinem
bisherigen Bistum Dresden-Meißen nach
Berlin verabschiedet. Katholiken aus
Sachsen und Ostthüringen versammelten sich
dazu zu einem Festgottesdienst in der
Dresdner Kathedrale. Im Anschluss hatte
das Bistum zur persönlichen Verabschiedung
von Koch in das Haus der Kathedrale
eingeladen. Der 61 Jahre alte gebürtige
Rheinländer war erst Anfang 2013 als
Bischof nach Dresden gekommen. Am 8. Juni
dieses Jahres hatte ihn jedoch Papst
Franziskus zum Erzbischof ernannt und ihn
in die Hauptstadt Berlin berufen - als
Nachfolger von Rainer Maria Kardinal
Woelki.
Für das Bistum Dresden-Meißen beginnt
nun die "Sedisvakanz", die Zeit des
unbesetzten Bischofsstuhls. Nur noch bis
zu seiner Amtseinführung am 19. September
in Berlin leitet Koch weiterhin das Bistum
als Apostolischer Administrator. Danach
übernehme zunächst Domdekan Klemens
Ullmann das Bistum kommissarisch. Für die
Zeit der Bischofsvakanz muss allerdings
noch ein Diözesanadministrator gewählt
werden.
Koch habe in Sachsen und Ostthüringen
der katholischen Kirche durch seine
mediale Präsenz und durch seine
vielfältigen Kontakte zu den
unterschiedlichen gesellschaftlichen
Gruppen zu hoher Aufmerksamkeit verholfen,
teilte das Bistum mit. "Es war eine
Lehrzeit für mich", sagte Heiner Hoch
selbst über diese Zeit. Die Herzlichkeit
und Verlässlichkeit der Menschen in- und
außerhalb der Kirche in Sachsen würden ihm
fehlen.
Als geistliches Oberhaupt der mit fast
142.000 Katholiken drittkleinsten Diözese
meldete er sich immer wieder kirchenintern
wie politisch zu Wort. So warb er
angesichts der in Dresden begründeten
islamfeindlichen Pegida-Bewegung für
inhaltliche Auseinandersetzung, warnte vor
der Ausgrenzung unliebsamer Meinungen und
stellte sich gegen Rechtsextremismus und
Ausländerfeindlichkeit. Neben vielen
menschlichen Erfahrungen nimmt er auch die
mit, Kirche in der Minderheit zu sein.
"Viel stärker als im Rheinland habe ich
gelernt: Glaubensvermittlung geht nur über
Beziehungen und Vertrauen", so Koch. Da
gehe es nicht um Erwartungen oder Werbung,
"sondern dass man Interesse hat".
Koch stammt aus Düsseldorf. Mit 26
Jahren wurde er im Kölner Dom zum Priester
geweiht. Als Generalsekretär war er von
2002 bis 2005 maßgeblich für die
Vorbereitung des Weltjugendtags in Köln
verantwortlich. 2006 ernannte in Papst
Benedikt XVI. zum Weihbischof im Erzbistum
Köln. Im Januar 2013 erfolgte die
Ernennung durch den Papst zum Bischof von
Dresden-Meißen. Am 16. März des gleichen
Jahres trat er sein Amt als 49. Bischof
des 968 gegründeten Bistums an. Unter
anderem nahm er im Verwaltungsaufbau des
Bischöflichen Ordinariats zahlreiche
Veränderungen vor. Zugleich wurden die
Pfarreien dazu ermutigt, sich in größeren
Einheiten zusammenzuschließen.
Zur Neubesetzung des Amtes schlägt das
Dresdner Domkapitel dem Papst Kandidaten
vor. Danach wird in Rom eine Liste mit
drei Namen erstellt, die mindestens einen
Kandidaten aus dem Bistum Dresden-Meißen
enthalten soll. Schließlich wählt das
Domkapitel daraus in freier und geheimer
Wahl den neuen Bischof. Wegen des
anstehenden Katholikentages 2016 in
Leipzig rechnen die Beobachter mit einer
zügigen Neubesetzung.
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Text: Katharina Rögner & Simona Block, Leipziger Volkszeitung (09.09.2015) Foto: dpa |
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Bischof Heiner Koch
hat sich verabschiedet
 Dresden.
Sichtlich bewegt hat sich Bischof Heiner
Koch am Dienstag, dem 8. September 2015,
von den Menschen im Bistum Dresden-Meißen
verabschiedet. Er dankte dabei den
Christen im Bistum, "die sich ihrem Dienst
mit größter Hingabe gestellt haben" und
denen, "die im Gebet so viel Gutes für die
Menschen und für unser Land bewirken". An
der Feier in der voll besetzten Kathedrale
nahmen, neben Kochs Amtsvorgänger Joachim
Reinelt und vielen Priestern des Bistums,
unter anderem der Görlitzer Bischof
Wolfgang Ipolt, der Berliner
Diözesanadministrator Prälat Tobias
Przytarski und der evangelische
Landesbischof Carsten Rentzing teil.
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Text: Tag des Herrn (20.09.2015) Foto: Dorothee Wanzek |
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Dresdner
Bischofsstuhl verwaist
Bistum hofft auf Nachfolger bis zum
Kirchentag 2016
 Dresden.
Mit der Amtseinführung von Heiner Koch als
Erzbischof in Berlin am Wochenende
(Samstag, 19. September 2015) hat im
Bistum Dresden-Meißen die Suche nach dem
50. Bischof begonnen. "Das Verfahren ist
im Gange", sagte gestern Bistumssprecher
Michael Baudisch in Dresden. In der
sogenannten Sedisvakanz, in der der
Bischofsstuhl verwaist ist, leitet Andreas
Kutschke die Kirchenregion in Sachsen und
Ostthüringen mit aktuell fast 142.000
Katholiken. Der 41-jährige, der seit dem
vorigen Jahr Generalvikar und
Stellvertreter von Bischof Koch war, wurde
am Sonntag zum Diözesanadministrator
gewählt. "Das war der entscheidende
Schritt, der die Wahl möglich macht."
Das Domkapitel - nach dem Bischof
eines der wichtigsten Organe des Bistums -
schickt nun seine Namensvorschläge sowie
die von Koch nach Rom, aus denen der Papst
wiederum dem Gremium drei Kandidaten
empfiehlt. Darunter muss laut Baudisch
auch ein Priester aus dem Bistum sein. Aus
dieser Gruppe wählt das Domkapitel dann
den 50. Bischof der drittkleinsten Diözese
in Deutschland. Die große Hoffnung sei,
dass es bis zum Katholikentag 2016 in
Leipzig klappt. "Das wäre aber sehr
sportlich, der Idealfall."
Der Düsseldorfer Koch war am 18.
Januar 2013 zum Bischof von Dresden-Meißen
ernannt worden. Knapp zwei Monate danach
wurde er in sein Amt eingeführt. Zuvor
hatte er verschiedene Posten im Erzbistum
Köln inne. Zuletzt erklärte Koch, dass die
Hilfe für Flüchtlinge Christenpflicht sei.
Er verwies darauf, dass das jüdische Volk,
aus dem das christliche hervorgegangen
ist, ein Volk in der Migration war.
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Text: Simona Block, Leipziger Volkszeitung (22.09.2015) Foto: dpa |
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Andreas Kutschke
verwaltet das Bistum
 Dresden
(kpi). Einen Tag nach der Einführung ihres
bisherigen Bischofs Heiner Koch als
Erzbischof von Berlin hat das Dresdner
Domkapitel am Sonntag, dem 20 September
2015, einen Diözesanadministrator gewählt.
Der ehemalige Generalvikar Andreas
Kutschke (41) wird das Bistum bis zur
Ernennung eines neuen Bischofs leiten. Die
Befugnisse des Diözesanadministrators
entsprechen im Wesentlichen denen eines
Bischofs. Allerdings darf er laut
Kirchenrecht nichts entscheiden, was den
neuen Bischof binden oder in seinen
bischöflichen Rechten beeinträchtigen
könnte.
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Text: Tag des Herrn (27.09.2015) Foto: unbekannt |
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