Rückblick
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Gemeinde-Einkehrtag in Borna

Der Einladung zum diesjährigen Gemeinde-Einkehrtag am Samstag, dem 20. Juni 2015, folgten 30 Teilnehmende ins Pfarrhaus St. Joseph nach Borna. Unter der Überschrift "Liebe ist nicht nur ein Wort" erzählten sechs Menschen, was sie veranlasst hat, ihrem Ruf zu folgen und was sie auf ihrem Berufungsweg erlebt haben. Wie Pfarrer Dietrich Oettler näher erläuterte, möchte die Gemeinde mit dem Einkehrtag unter dem Thema "Berufung" einen kleinen Akzent im Erkundungsprozess in unserem Bistum Dresden-Meißen setzen, der kurz so umschrieben wird: "Die Sammlung der Christen so zu gestalten, dass dabei ihr Bewusstsein für Berufung geschärft wird und sie zur Sendung befähigt werden."

Die geladenen Gäste waren:

* Sr. Margarete Pieber aus Leipzig, Kongregation der Helferinnen ~> Berufung zum Ordenschristen
* Dr. med. Rudolf Jakobi aus Neukirchen, Vater von vier Kindern ~> Berufung zum Arztberuf
* Mario Perschke aus Bad Köstritz, als Erwachsener getauft, Kommunionhelfer, Vater von drei Kindern ~> Berufung zum Familienvater
* Dr. jur. Daniel Frank aus Dresden, Justitiar bei BASF in Schwarzheide, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes für das Bistum Dresden-Meißen e.V., Vater von vier Kindern, Diakon im Zivilberuf ~> Berufung zum Diakon
* Lutz Kinmayer aus Gera, Gemeindereferent und Jugendreferent im Dekanat Gera, Vater von vier Kindern ~> Berufung zum Gemeindereferenten
* Dr. theol. Heiko Franke aus Gnandstein, evangelischer Pfarrer, u.a. auch in Borna ~> Berufung zum Pfarrer

Der Gemeinde-Einkehrtag begann um 12:00 Uhr mittags mit einer gemeinsamen Agape. Nach einer Stunde, und der leiblichen Stärkung, wurden zwei Kleingruppen mit den inhaltlichen Schwerpunkten "Berufungen in Welt und Alltag" (Pieber, Jakobi, Perschke) und "Berufungen in Kirche" (Frank, Kinmayer, Franke) gebildet. Die Referenten hatten zur Vorbereitung des Einkehrtages einen kleinen Fragenkatalog erhalten, der ihnen das Erzählen erleichtern sollte. Ebenso halfen die beiden Moderatoren Pfarrer Oettler und die PGR-Vorsitzende Cornelia Scheffler dabei, dass sich leichter ein geistliches Gespräch mit den Zuhörern über das Wirken Gottes in unseren Lebensgeschichten entwickeln und leichter über die Fragen "Wie ist oder war es bei mir? Wie und wann wirkt(e) Gott in meinem Leben?" nachgedacht werden konnte.

Die erste Gesprächsrunde endete nach etwa 90 Minuten. Im Anschluss gab es eine halbstündige Kaffeepause, in der auch weitere kleine Randgespräche zum Gehörten stattfanden. Für die zweite Runde gegen 15:00 Uhr mussten die Teilnehmenden schließlich die beiden Kleingruppen wechseln, so dass am Ende des Tages jeder alle Gäste gehört hatte. Mit viel Applaus für die offenen Worte und die Möglichkeiten sich zum "Berufen werden" und der "Berufung folgen" auszutauschen, ging der Bornaer Einkehrtag mit einem gemeinsamen Gebet zu Ende. Zum Abschluss lud Pfarrer Oettler alle Interessierten in die Vorabendmesse um 17:00 Uhr mit der Jugendband in die benachbarte Kirche St. Konrad nach Deutzen ein.

Der Fragenkatalog für den Gemeinde-Einkehrtag. Wie hätten Sie geantwortet?

* Wo, wie und wann haben Sie am meisten Gott gespürt?
* Haben Sie Gott schon einmal gesehen?
* Welche der drei göttlichen Personen ist Ihnen am nächsten?
* Gibt es in Ihrem Leben ein besonderes Berufungserlebnis? Wenn ja, wie war es?
* Wie lautet Ihr biblisches Lebensmotto bzw. Ihr Sendungs- oder Weihespruch?
* Welchen Heiligen oder welche Heilige verehren Sie am meisten?
* Was macht Ihnen in Ihrem Leben als Ordensfrau, Arzt, Vater, Diakon, Gemeindereferent oder Pfarrer besonders Freude?
* Was bereitet Ihnen dabei Sorgen oder gar Ärger?
* Was bewundern Sie an der Kirche?
* Was missfällt Ihnen an der Kirche?
* Haben Sie Ihren eigenen Willen schon einmal hinten anstellen müssen, um Ihrer Berufung treu zu bleiben?
* Was bedeutet für Sie Gehorsam?
* Verändert Ihre Berufung Ihre Einstellung zu privatem Besitz, zu Reisen, Luxus oder Vergnügungen?
* Wenn ja, erleben Sie das als Einschränkung oder als Befreiung?
* Paulus sagt über die Ehe: "Der Unverheiratete sorgt sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. Der Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen. So ist er geteilt. ... Wer also seinen Partner heiratet, handelt richtig, doch wer nicht heiratet, handelt besser." (1 Kor 7,32 f. 38) Stimmen Sie Paulus zu oder nicht?
* Wie stehen Sie zum Erkundungsprozess in unserem Bistum?
Text: Philipp Ramm


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Fotos: Philipp Ramm
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