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Waldemar Styra wechselt
nach Glauchau
Katholische Gemeinde
Borna
(thl). Jahreswechsel halten immer auch
Veränderungen bereit. Dass die nicht immer
negativer Natur sein müssen, meint und hofft
auch Waldemar Styra. Der Pfarrer der
katholischen Gemeinde St. Joseph in Borna
wird die Wyhrastadt und insbesondere das
Gemeindeleben jedenfalls in bester Erinnerung
behalten, wenn er offiziell am 1. Januar
(2011) seine Amtszeit in Borna beendet und
nach Glauchau wechseln wird. Sein Nachfolger
in Borna wird Pfarrer Michael Sander sein,
mit dem Styra quasi das Büro tauscht - Sander
kommt aus Glauchau nach Borna.
"Es ist ein Wechsel, der schon länger
geplant war. Der Bischof hatte mich schon im
Juni gefragt, ob ich mir diesen Tausch
vorstellen könnte. Aufgrund von Krankheit
wurde das aber verschoben", erklärte Styra.
Der Wechsel nach Glauchau ist für den
40-jährigen eine Rückkehr zu den Wurzeln. In
Glauchau hatte er bereits als Kaplan
gearbeitet. "Deswegen fällt mir der Weg nach
Glauchau auch leichter, weil ich die St.
Marien - Gemeinde noch gut kenne."
Borna war die dritte Pfarrstelle des
jungen Mannes, der im Dörfchen Kornica
(Körnitz) bei Opole (Oppeln)
in Polen aufwuchs. Nachdem er nach seiner
Priesterausbildung nach Sachsen kam, war er
ein Jahr in Glauchau und hatte ein kurzes
Intermezzo in Plauen und hoffte damals, dass
er in Borna mehr Zeit verbringen kann. Acht
Jahre waren es nun - "eine schöne Zeit in
einer dankbaren und sehr engagierten
Gemeinde", blickte Styra zurück.
Das Datum 1. Januar als Ende der Bornaer
Zeit steht "nur auf der Ernennungsurkunde.
Tatsächlich werde ich noch ein paar Tage
länger hier bleiben", verriet der Pfarrer.
Der Umzugswagen kommt erst am 20. Januar.
Seinen Abschiedsgottesdienst feiert er mit
der Gemeinde am 9. Januar. In Glauchau wird
er am 23. Januar eingeführt.
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Text: Leipziger Volkszeitung (30.12.2010) Foto: LVZ-Archiv |
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[Zum Vergrößern auf das Bild klicken.] |
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Fotos: Philipp Ramm |
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Neuer Pfarrer ins Amt
eingeführt
Michael Sander tritt in der katholischen
Gemeinde die Nachfolge von Waldemar Styra an
Borna.
Vorgestern Nachmittag (Sonntag, 30. Januar
2011) wurde in der katholischen Gemeinde St.
Joseph der neue Pfarrer Michael Sander in
sein Amt eingeführt. Er tritt die Nachfolge
von Waldemar Styra an. Im Anschluss an den
Einführungsgottesdienst hatte die Gemeinde
Gelegenheit, ihren neuen Pfarrer bei Kaffee
und Kuchen näher kennenzulernen.
Während der Heiligen Messe wurden Pfarrer
Sander symbolisch die Schlüssel für die Kirche
und den Tabernakel überreicht. Der Vorsitzende
des Pfarrgemeinderats, Rainer Teichmann, hieß
Sander zudem noch einmal am Ende des
Gottesdienstes mit einem Blumenstrauß in der
Gemeinde willkommen.
Sander kommt für Pfarrer Styra nach Borna,
der für ihn zur Mariä Himmelfahrt - Gemeinde
in Glauchau wechselt. Styra, acht Jahre lang
in Borna, war am 9. Januar mit einem
Gottesdienst verabschiedet worden. Viele
Gemeindemitglieder seien traurig über den
Weggang von Styra gewesen. Es sei auch geweint
worden. Allerdings habe es immer auch kleinere
Schwierigkeiten gegeben. Unter einigen
jüngeren Gemeindemitgliedern sei Kritik an der
Führungsart des Pfarrers laut geworden. Die
über 60-jährigen hätten aber immer hinter dem
schlesischen Geistlichen gestanden.
Vor zehn Tagen war der neue Pfarrer
Michael Sander ins Pfarrhaus in der
Stauffenbergstraße gezogen. Ein Wechsel der
Pfarrer aller zehn Jahre sei in der
katholischen Kirche üblich, erklärt der
Kaplan, Pfarrer Stefan Thiel. Für die Gemeinde
sei so etwas "immer ganz spannend". Mit der
Einführung von Sander beginne eine
interessante Zeit, in der natürlich auch eine
neue Vertrauensbasis aufgebaut werden müsse.
Der erste Eindruck des Pfarrers Sander auf
die Gemeindemitglieder sei durchweg positiv.
"Er ist sehr sympathisch", die Gemeinde werde
gut mit ihm auskommen. "Als Leipziger kennt er
die Gepflogenheiten hier", sind sich die
Mitglieder sicher. Beim Buffet im Pfarrsaal
hatten sie ausreichend Gelegenheit, ihren
neuen Gemeindeführer zu begrüßen.
Und Sander freute sich über die positive
Stimmung und das große Interesse der Gemeinde.
Am Nachmittag hatte er viele Hände zu
schütteln und Gespräche zu führen. Der Pfarrer
zeigte sich vor allem "erwartungsfroh". Er
wisse noch nicht so recht, welche konkreten
Aufgaben ihm bevorstünden, er lasse erst
einmal alles auf sich zukommen. Er sei
überzeugt, dass er und die Gemeinde schnell
zusammenfinden: "Es sieht gut aus." Jetzt
müsse er nur noch lernen, sich in Borna
richtig zu orientieren.
Positiv überrascht zeigte sich die
Gemeinde St. Joseph über die Anwesenheit von
Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Die Linke) in
drei Gottesdiensten. Die Rathauschefin war
beim Abschiedsgottesdienst für Styra ebenso
dabei wie bei dessen Einführungsgottesdienst
in Glauchau und dem von Sander in Borna.
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Text: Jenny Hoffmann, Leipziger Volkszeitung (01.02.2011) Foto: Jenny Hoffmann |
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[Zum Vergrößern auf das Bild klicken.] |
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Fotos: Philipp Ramm |
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Offen, ansprechbar und
konsequent
Michael Sander - der neue Pfarrer der
katholischen Gemeinde St. Joseph in Borna
Borna.
Noch darf man ihn nicht fragen, ob er sich in
Borna eingelebt hat. Darauf antwortet er mit
einem entschiedenen "Nein". Michael Sander,
der neue Pfarrer der katholischen Gemeinde
St. Joseph ist nach vier Wochen noch nicht
ganz angekommen.
Es wird nicht mehr lange dauern, denn
Sander ist es gewohnt, in neuer Umgebung Fuß
zu fassen. Sein Weg führte über viele
Stationen, zuletzt Glauchau, nach Borna. Der
gebürtige Leipziger, Jahrgang 1951, wuchs in
Gohlis auf und studierte in Erfurt Theologie.
Danach war er in vielen Gemeinden in ganz
Sachsen als Kaplan und Pfarrer tätig. Er
wollte nicht festwachsen, erklärt er. Ob als
Gefängnisseelsorger in Oelsnitz oder in der
Studentengemeinde in Freiberg, überall konnte
Michael Sander wertvolle Erfahrungen sammeln.
Im Lauf der Zeit entdeckte er die
Einzelseelsorge als Tätigkeitsbereich für
sich. Gespräche sind seine Stärke. Er ist ein
aufmerksamer Zuhörer, antwortet überlegt.
Gleichzeitig zwingt er sein Gegenüber zum
Mitdenken. Immer wieder lässt Sander ganz
exemplarische Sätze ohne Erläuterungen im
Raum stehen. Dann wird es nötig, aus seiner
deutungsvollen Mine die eigenen Schlüsse zu
ziehen. Zum Teil lässt er aber auch humorvolle
Anekdoten aus seinem Leben einfließen. Es
fällt schwer, dabei nicht zu schmunzeln.
Obwohl Michael Sander betont, dass
Ernsthaftigkeit im Gottesdienst von großer
Wichtigkeit sei. "Ich bin kein
Alleinunterhalter", sagt er. Seine einzige
Aufgabe sei es, das Wort Gottes zu verkünden.
Er wolle nicht auf Kosten der Glaubwürdigkeit
die Kirchenbänke voll bekommen.
Von seiner neuen Gemeinde in Borna zeigt
er sich bereits angetan: "Sie macht einen
sehr aktiven Eindruck." Er bemüht sich, die
Erwartungen zu erfüllen, die er selbst an
seinen Beruf stelle. Laut Sander solle ein
Pfarrer "offen und ansprechbar sein" und
darüber hinaus "eine gewisse Konsequenz
zeigen".
Für die Zukunft in Borna wünscht er sich:
"Dass die Gemeinde ihr Selbstverständnis
findet" und sich frage "was haben wir der
Gesellschaft, der Stadt zu geben?". Und da
gehe es nicht nur um soziales Engagement,
sondern auch um die Vermittlung des Glaubens.
Sander denkt dabei an Möglichkeiten wie das
"neu anfangen" - Projekt, das vor sechs
Jahren im Raum Borna initiiert worden war.
Man müsse die Menschen über das Christentum
aufklären. Selbst Gemeindemitglieder wüssten
teilweise nicht, welche Bedeutung hinter
bestimmten Riten der katholischen Kirche
stünden. Auf Themen wie das Zölibat
reagierten viele Menschen sensibel, weil sie
Negatives wie Eheverbot und
Missbrauchsskandale damit verbänden.
Zu den aktuellen Diskussionen um das
Zölibat innerhalb der katholischen Kirche hat
Michael Sander eine ganz persönliche Meinung.
"Ich habe mich ganz bewusst dafür
entschieden." Die "freie Verfügbarkeit" sei
notwendig, um vollkommen im Dienst der Kirche
zu stehen. Damit wird er seinen eigenen
Erwartungen an die Konsequenz eines Pfarrers
durchaus gerecht. Und (welt-)offen ist er
allemal.
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Text: Jenny Hoffmann, Leipziger Volkszeitung (11.03.2011) Foto: Jenny Hoffmann |
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