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Stichwortverzeichnis
Erläuterte Stichwörter zu den
Gedenkstätten Flößberg und Borna sowie
dazugehöriger Projekte.
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HASAG |
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Die
"Hugo Schneider AG" entstand 1899 aus der "Lampenfabrik
Häckel und Schneider", die 1863 in Leipzig gegründet
worden war. Seit Mitte der 30er Jahre widmete sich der
Betrieb der Rüstungsproduktion. Ab 1939 produzierte die
HASAG ausschließlich für die Wehrmacht. Zweigbetriebe
existierten u.a. in Altenburg, Colditz, Flößberg, Herzberg,
Meuselwitz, Schlieben und Taucha sowie in Czestochowa,
Skarzysko-Kamienna und Kielce.
Die Geschichte des Unternehmens ist untrennbar mit
dem Schicksal einer großen Anzahl von Zwangsarbeitern
verbunden. Die HASAG beschäftigte KZ-Häftlinge,
Fremdarbeiter und Kriegsgefangene aus ca. 28 Nationen.
Stärker als alle vergleichbaren Privatunternehmen der
nationalsozialistischen Zeit nahm die Firma die
Ausbeutung und Ermordung von jüdischen Häftlingen in
Kauf. Auf der Grundlage des Volksentscheids vom 30.
Juni 1946 wurde das Vermögen des Betriebs zu Gunsten
des Landes Sachsen enteignet. Die Firma wurde am 30.
August 1949 auf Grund der Verfügung der Landesregierung
Sachsen zum Schutz des Volkseigentums vom 23. August
1949 gelöscht.
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Weitere Filmdokumente |
Weitere Tondokumente |
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Quelle: Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/HASAG |
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Holocaust, Shoah |
[oben] |
Für den
nationalsozialistischen Völkermord an den
europäischen Juden gibt es mehrere
Bezeichnungen, von denen keine
unumstritten ist. Der international
gebräuchlichste Begriff "Holocaust" hat
sich [...] auch im deutschen Sprachraum
verbreitet. Das Wort stammt aus dem
Altgriechischen und bedeutet wörtlich
übersetzt "vollständig verbranntes
Brandopfer".
Im Judentum ist eher der hebräische
Begriff "Shoah" geläufig (wörtlich:
Katastrophe, Untergang), der in die
israelische Unabhängigkeitserklärung von
1948 Eingang gefunden hat.
In den ersten Dokumentationen über
die Judenvernichtung, die 1945 in
jiddischer Sprache in Polen erschienen,
verwendeten die Chronisten das Wort
"khurbn" (von Hebräisch "churban":
zugrunde richten, Zerstörung). Der
Begriff "khurbn" hat sich jedoch, obwohl
er am ehesten den Sachverhalt trifft,
nicht durchgesetzt.
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Weitere Tondokumente |
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Quelle: Uwe von Seltmann: Wir sind da! 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland, Erlangen 2021, S. 36 |
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KZ |
[oben] |
Das
Konzentrationslager vereinigte Elemente eines Arbeits-,
Kriegsgefangenen- und Internierungslagers sowie des
Gefängnisses und des Ghettos.
Im nationalsozialistischen Staat wurden auf der
Grundlage der Notverordnung vom 28. Februar 1933
politische Gegner wie Kommunisten, Sozialdemokraten
u.a. ab März 1933 in polizeiliche "Schutzhaft"
genommen. Ab 1935 war das Ziel von "Schutzhaft" und
"vorbeugender Haft" nicht nur die Ausschaltung aller
Regimegegner, sondern auch aller Personengruppen,
die aus ideologischen (z.B. Geistliche), rassischen
und nationalen (z.B. Juden) oder aus "sozialen"
Gründen (z.B. Homosexuelle) zu "Volksschädlingen"
deklariert wurden. Ab 1938 wurde der
Zwangsarbeitseinsatz für Projekte der SS und später
für die Rüstungsindustrie ein wesentlicher Zweck der
Konzentrationslager.
Das erste KZ war 1933 bei Dachau errichtet worden,
bis März 1944 bestanden insgesamt 22 KZs mit 165
angeschlossenen Arbeitslagern, die seit 1934 unter der
Leitung der SS standen. Die Mehrzahl der seit
Kriegsausbruch Neuinhaftierten waren Angehörige
besetzter Länder. Insgesamt befanden sich während der
nationalsozialistischen Herrschaft 7,2 Mio. Häftlinge
in KZs. In den meisten KZs wurden "wissenschaftliche"
Versuche an Häftlingen durch SS-Ärzte durchgeführt. Ab
1941 wurden zur sogenannten Endlösung der Judenfrage
Vernichtungslager (u.a. Auschwitz) eingerichtet. Ab
1943 kam es zu Massenvernichtungen von Geisteskranken,
kranken Häftlingen, Polen und sowjetischen
Kriegsgefangenen. In den Konzentrations- und
Vernichtungslagern fanden bis 1945 mindestens zwischen
5 und 6 Mio. jüdische und mindestens 500.000
nichtjüdische Häftlinge den Tod.
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Quellen: Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.): Schüler-Duden - Die Geschichte, Mannheim 1996, S. 264 f.;
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Konzentrationslager |
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Rose, Familie |
[oben] |
Familie Calet
"Karl" Rose lebte seit 1914 in Borna. Sie
wohnten im 2. Stock des Wohn- und
Geschäftshauses "Britania" in der
Roßmarktschen Straße 32. Karl war mit
Berta, geb. Stieglitz, verheiratet und
hatte vier Kinder: Norbert, Ruth Susan,
Manfred und Heinz Erich. Karl hatte
gemeinsam mit seinem Bruder Abraham das
Kaufhaus "Britania" übernommen.
Familie Abraham Rose lebte in
Leipzig. Sie wohnten im Poetenweg 47.
Abraham war mit Esther, geb. Färber,
verheiratet und hatte fünf Kinder:
Hertha, Alice, Siegfried (später:
Frederick), Gudrun und Vera. Der Großteil
der beiden Familien Rose überlebten den
Holocaust nicht.
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Gedenkstätten Borna:
Der Gedenkort "Familie Rose" |
Projekte:
2007/08: ZUG DER ERINNERUNG – Spurensuche in Borna
2009: STOLPERSTEINE in Borna
2021: Jüdische Lebensspuren in Borna |
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Aktuelles:
2002: Treffen mit Frederick Rose
2003: Gedenktafel-Enthüllung
2009: STOLPERSTEINE-Verlegung
2021: Jüdische Lebensspuren in Borna |
Pressespiegel:
1993: Kreuzweg der Erinnerung
2002: Treffen mit Frederick Rose
2003: Gedenktafel-Enthüllung
2009: STOLPERSTEINE-Verlegung |
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Weitere Filmdokumente |
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Quelle: Thomas Bergner: https://www.geschichteborna.de/borna/juden-in-borna |
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SS |
[oben] |
Die
Schutzstaffel wurde 1925 zum Schutz von Adolf Hitler
und anderer NSDAP-Führer geschaffen. Seit 1929 wuchs
die Organisation von 280 bis 1933 auf ca. 209.000
Mitglieder an. Nach dem sogenannten Röhm-Putsch 1934
wurde die SS als selbständige Gliederung innerhalb
der NSDAP Hitler unmittelbar unterstellt. Mit der
Ernennung von Heinrich Himmler zum "Reichsführer SS
und Chef der deutschen Polizei" 1936 wurde die Polizei
praktisch aus dem Bereich des Staates herausgelöst
und mit der SS gekoppelt und somit ebenfalls in ein
Instrument der Führergewalt umgeformt.
Ab 1933 stellte die SS-Führung aus der allgemeinen
SS militärisch ausgebildete und bewaffnete kasernierte
Verbände auf: Die SS-Verfügungstruppe und die
SS-Totenkopfverbände zur Bewachung der
Konzentrationslager. Nach Kriegsbeginn gingen die
Kadergruppen in der Waffen-SS auf. Die ebenfalls
während des Krieges aufgestellten Einsatzgruppen waren
verantwortlich für die Ermordung von Hunderttausenden
von Juden, Partisanen und politischen Gegnern. In den
Nürnberger Prozessen wurde die SS 1946 mit all ihren
Untergliederungen zur verbrecherischen Organisation
erklärt.
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Quellen: Meyers Lexikonredaktion (Hrsg.): Schüler-Duden - Die Geschichte, Mannheim 1996, S. 437 f.;
Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzstaffel |
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VVN |
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1947
gründeten Überlebende der nationalsozialistischen
Terrorherrschaft aus den Konzentrationslagern und
dem kommunistischen Widerstand im Haus der deutschen
Zentralverwaltung in Berlin die "Vereinigung der
Verfolgten des Naziregimes" (VVN).
Der rote Winkel - das Kennzeichen der politischen
Häftlinge in den KZs - wurde zum Abzeichen der VVN.
Ziel der Organisation war die Betreuung der ehemaligen
Häftlinge, worauf sich die zusammengeschlossenen
Häftlinge aber nicht beschränken wollten. Den Terror,
den sie am eigenen Leib erfahren hatten, wollten sie
getreu dem Schwur von Buchenwald nie wieder
Wirklichkeit werden lassen: "Die Vernichtung des
Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung.
Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der
Freiheit ist unser Ziel."
Die Mitglieder der VVN engagierten sich gegen
die Wiedereinsetzung alter Nazis als Funktionsträger,
gegen das Wiederentstehen nationalsozialistischer
Organisationen, gegen Wiederbewaffnung und atomare
Aufrüstung sowie gegen die Verdrängung der deutschen
Geschichte von 1933 bis 1945. Initiativen der VVN
führten zur Errichtung von Gedenkstätten.
1971 erweiterte sich die VVN zum "Bund der
Antifaschisten" (VVN-BdA), da sie im Gefolge der
studentischen Protestbewegung und durch das starke
Anwachsen der rechtsextremen Partei NPD verstärktes
Interesse der jungen Generation an der
Auseinandersetzung mit der Nazivergangenheit
ausmachte. Seit 2002 umfasst der VVN 13 Landesverbände
und will Widerstand leisten gegen Rassismus,
Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus sowie die
Diskriminierung von Menschen.
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Quelle: Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Vereinigung_der_Verfolgten_des_Naziregimes |
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