Gemeinderat
Eulatal: "Wir geben nicht klein bei" / Neue
Variante im Blick
Flößberg/Eulatal. Empörung im Gemeinderat: Die
Hinweisschilder zum KZ-Außenlager bei Flößberg
wurden von Unbekannten zerstört. Sie wurden erst zum
diesjährigen 8. Mai angebracht, um das Mahnmal für
die Opfer des Faschismus wieder in den Blick der
Öffentlichkeit zu rücken. Klein beigeben werde man
deshalb nicht - war sich jüngst der Gemeinderat
einig.
Die Betroffenheit war groß, als die Verwaltung
erfuhr, dass alle Hinweisschilder, die zur
Gedenkstätte im Großen Fürstenholz führen, demoliert
und zerstört wurden. "Es ist unerhört, wie der
Versuch, daran zu erinnern, dass hier 168 Gefangene
an den unmenschlichen Bedingungen starben, viele
andere litten, torpediert wird", so Gemeinderat
Eberhard Schneidenbach. Man werde deshalb jedoch
nicht den Kopf in den Sand stecken, waren sich die
Ratsmitglieder einig. "Es werden auf jeden Fall
neue Schilder aufgestellt, diesmal aber nicht aus
Plaste, sondern aus stärkerem Material", ließ
Bürgermeister Karsten Richter wissen. Das begrüßte
auch Gemeinderat Heiner Aurich: "Der Originalort
des Grauens und Gedenkens muss erkennbar sein.
Zumal viele Leute kamen, um ihn aufzusuchen. Wir
werden nicht so schnell aufgeben."
Vom Vorhaben, an diesem Ort im Fürstenholz
direkt Schautafeln aufzustellen und über die
Geschehnisse des KZ-Außenlagers zu informieren,
rücken die Eulataler aber ab. Denn es gibt
inzwischen eine Variante, die um einiges sicherer
gegenüber Zerstörung ist. "Der Besitzer des
Flößberger Schlosses bot der Gemeinde an, im
Gebäude ein, zwei Räume für eine Heimatstube oder
ähnliches nutzen zu können. Dort könnte eine
Dauerausstellung zu den Vorgängen ihren Platz
finden, auf die vor Ort hingewiesen wird", so
Richter.
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