Gedenkstätte
soll bis Ende Januar für 160.000 EUR
erneuert werden
Borna.
Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Die
Linke) hat gestern den offiziellen
Startschuss für die Erneuerung des Ehrenhains
in der Lobstädter Straße gegeben. Morgen wird
der Gedenkstein demontiert, der komplett
aufgearbeitet werden soll. Daneben werden
zwei Sandsteintafeln errichtet, die in
Edelstahl gefasst sind und auf denen die
Namen aller 98 Opfer aus dem ehemaligen
KZ-Außenlager Flößberg stehen.
Der Baumbestand am Ehrenhain in der
Lobstädter Straße ist bereits reduziert
worden. Ziel sei es, die Bauarbeiten bis Ende
des Jahres abzuschließen, heißt es aus der
Stadt. Morgen wird der Gedenkstein abgebaut.
Daneben werden zwei Sandsteintafeln
installiert, auf denen die Namen aller Opfer
zu lesen sind. Außerdem werden die Wege in
der Anlage in Ordnung gebracht und die Gräber
optisch herausgestellt. Ziel sei es, die
Bauarbeiten bis zum Ende des Jahres
abzuschließen, teilte die Stadt weiter mit.
Die Kosten für die Neugestaltung des
Areals belaufen sich auf 160.000 EUR, wozu
auch Fördergelder des sächsischen
Sozialministeriums gehören. Die Umgestaltung
geht auf die Initiative des Linken-Stadtrates
Frank Feldmann zurück, der 2006 einen
entsprechenden Beschlussantrag eingebracht
hatte.
Oberbürgermeisterin Luedtke sagte, sie
freue sich sehr, "dass wir es nach Jahren
endlich geschafft haben, mit der Sanierung
und Instandsetzung des Ehrenhains in der
Lobstädter Straße zu beginnen". Wenn die
Witterung mitspiele, könne der Tag des
Gedenkens an die Opfer des
Nationalsozialismus am 27. Januar an einem
komplett erneuerten Ehrenhain in einem
würdigen Umfeld begangen werden.
98 Toten waren am 30. April 1945 auf dem
Grundstück an der Lobstädter Straße neu
bestattet worden. Zuvor hatte die US-Armee
Massengräber im Flößberger Wald entdeckt. Im
Jahr 1951 stimmte die Bornaer
Stadtverordnetenversammlung einer
Umgestaltung der Friedhofsanlage zu, die im
Jahr darauf eingeweiht wurde. In den Jahren
danach verblasste die Erinnerung an die
jüdischen Opfer allerdings immer mehr. Bis
1989 gab es regelmäßig am 8. Mai, der in der
DDR als Tag der Befreiung begangen wurde,
sowie am Gedenktag für die Opfer des
Faschismus, immer Anfang September,
Gedenkveranstaltungen im Ehrenhain an der
Lobstädter Straße. Auch heute finden dort
Gedenkveranstaltungen statt.