Die
Erinnerung ruht nicht während der Pandemie
Mitglieder
des Kinder- und Jugendparlamentes putzen
STOLPERSTEINE für Familie Rose in Borna
Borna. Die Erinnerung ruht nicht,
auch nicht während der Corona-Pandemie.
Weshalb zwei Mitglieder des Kinder- und
Jugendparlaments am 9. November, dem Tag
der Reichskristallnacht 1938, in Borna
STOLPERSTEINE geputzt haben. Und zwar die
der Familie Rose, die während der
Novemberpogromnacht von
Nationalsozialisten aus ihrem Haus sowie
ihrer Heimatstadt Borna vertrieben wurde.
Fast alle Familienmitglieder wurden in
einem Konzentrationslager ermordet.
Bereits im Jahr 2009 hatte der Künstler
Gunter Demnig die Steine vor dem
ehemaligen Wohn- und Kaufhaus der Familie
Rose in der Roßmarktschen Straße 32
verlegt.
Am Montag nun kamen die STOLPERSTEINE
zu neuem Glanz, wurden außerdem mit
Blumen und Kerzen geschmückt. "Wir müssen
uns erinnern, wir müssen stolpern über
unsere Erinnerung, damit wir nicht
vergessen. Nicht vergessen, zu welchen
Gräuel-Taten Menschen fähig sind. Dafür
sind die STOLPERSTEINE, ist der 9.
November uns Mahnung und Pflicht", betont
Bornas Oberbürgermeisterin Simone Luedtke
anlässlich des Jahrestags.
Und der CDU-Landtagsabgeordnete
Georg-Ludwig von Breitenbuch ergänzt:
"Vor 82 Jahren erreichte im Deutschen
Reichen die Ausgrenzung des deutschen
Judentums seinen vorläufigen Höhepunkt:
Menschen wurden entwertet, körperlich
verfolgt, um ihre Existenz gebracht. Vor
den Augen der durch den inszenierten
Volkszorn der Nationalsozialisten
enthemmten Stadtgesellschaft brannte
mitten in Borna das Kaufhaus der Familie
Rose." Die Familie floh, wurde gefangen
genommen, deportiert, ermordet. Die
langen, dunklen Schatten dieser Zeit
wirken bis heute nach. Antisemitismus und
das Herabsehen auf andere dürfe nie
wieder Platz in dieser Gesellschaft
finden.
|