Gemeinsam Mahnmal gepflegt
Teilnehmer des deutsch-französischen Jugendcamps gestern in Flößberg aktiv

Eulatal/Frohburg (tl). Gestern besuchten die Teilnehmer des deutsch-französischen Jugendcamps das an das KZ-Außenlager erinnernde Mahnmal im Fürstenholz bei Flößberg. Und nicht nur das: Sie griffen dabei zugleich zu Harke, Rechen und Sichel, zupften Unkraut, um ihr konkretes Scherflein zur Pflege des Mahnmals beizutragen. Tags zuvor hatten sie die KZ Gedenkstätte Buchenwald besucht, standen noch ganz unter dem Eindruck des dort Erfahrenen. "Für unsere französischen Jugendlichen aus der Bretagne im Alter zwischen 14 und 18 Jahren wie auch die deutschen Teilnehmer sind die schrecklichen Ereignisse während der Zeit des Faschismus fast nicht nachvollziehbar", schildert Corinne le Frustec, die Leiterin der französischen Gruppe. Deshalb stand gestern auch für Camp-Teilnehmer Morgan fest: "Nur Rassismus, eine faschistische Ideologie, Fremdenfeindlichkeit und totale Unmenschlichkeit können solche Ereignisse hervorrufen. Deshalb ist es ein gutes Gefühl, wenn heute deutsche und französische Jugendliche gemeinsam dabei helfen, die Erinnerungen an diese Verbrechen und deren Opfer zu bewahren." Und sein Kumpel Matthieu ergänzt: "Die gemeinsame Arbeit, das Kennenlernen von Jugendlichen anderer Nationalitäten fördert das Verständnis für andere Kulturen, andere Traditionen und die Toleranz."

Das Jugendcamp hat sein Domizil seit Montag in der Kinder- und Jugendbegegnungsstätte Frohburg. Unter dem Motto "Erinnerung bewahren - Europa gestalten" soll es den jungen Leuten bis nächsten Mittwoch reichlich Gelegenheit geben, über die Möglichkeiten einer gemeinsamen Zukunft im Rahmen von Partnerschaft und Kooperation im vereinigten Europa zu diskutieren. Dazu betrachteten sie auch die Geschichte Europas, um ihnen zu verdeutlichen, wie wichtig ein zusammenwachsendes Europa für eine friedliche gemeinsame Zukunft ist.

Neben historischen Rollenspielen standen bzw. stehen bei ihrem Aufenthalt die erwähnte Exkursion zur Gedenkstätte Buchenwald mit anschließender Diskussion ebenso auf dem Programm wie Besuche von Leipzig und Weimar, ein Abstecher zur Drei-Tages-Party in Kohren-Sahlis und ein nächtlicher Streifzug durch das Maisterlabyrinth Benndorf.
Text: Leipziger Volkszeitung (27.07.2007)
Foto: Jens Paul Taubert
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