Etappensieg auf Weg zum Erinnern und Nachdenken
Rat stimmt zu: Geld für Flößberger Gedenkstätten-Broschüre zusammen

Elbisbach. Ein wichtiges Etappenziel auf dem Weg zu einer würdigen Gedenkstätte Flößberg ist seit vorgestern Abend für den Verein Geschichtswerkstatt erreicht. Das Geld für eine Broschüre ist zusammen. Die soll mithelfen, für die auf dem Areal des KZ-Außenlagers im nahe gelegenen Fürstenholz geplante Landschaftsinstallation Spenden zu sammeln. Der Gemeinderat Eulatals stimmte zu, dafür 600 EUR zur Verfügung zu stellen.

Insgesamt betragen die Druckkosten für die Broschüre mit dem Titel "Gedenkstätte Flößberg - Landschaftsinstallationen zum Nachdenken" knapp 3.900 EUR, machte Stefan Walter, einer der beiden Vereinsvorsitzenden, deutlich. In 500 Exemplaren soll sie zunächst erscheinen. Der Verein will damit Spenden für die neue Gedenkstätte zur Erinnerung an das Außenlager Flößberg einwerben. "Durch den Verkauf beziehungsweise als Beigabe in Spendenbriefen soll die gedruckte Broschüre entscheidend dazu beitragen, Spenden von Privatpersonen wie auch aus der Privatwirtschaft zu sammeln", unterstrich Walter. Doch zunächst muss der Druck bezahlt werden. Neben Spenden der Sparkasse Leipzig von 2.500 EUR und der LVZ von 500 EUR steuerte der Verein aus eigenen Mitteln knapp 300 EUR bei. Und er beantragte kürzlich bei der Gemeinde, die verbleibenden 600 EUR zur Verfügung zu stellen. Dazu gab es vorgestern Abend keine gegenteilige Diskussion, nachdem bereits der Ältestenrat Zustimmung signalisiert hatte.

Für die Broschüre konnte ein Prominenter als Schirmherr gewonnen werden, der ein Geleitwort schrieb: der Leipziger Kabarettist und Buchautor Bernd-Lutz Lange. Er widmet sich seit vielen Jahren dieser Problematik, hat enge Verbindungen zur Jüdischen Gemeinde in Leipzig. Die Broschüre enthält auch ein Grußwort von Überlebenden des damaligen KZ-Außenlagers Flößberg und umfasst die Entwurfsarbeiten von Studenten des Fachbereichs Architektur der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig für ein neues Erinnern an die Opfer. Die Arbeiten entstanden im Rahmen eines Seminars im Sommersemester 2007 unter Anleitung der Professoren Harald Stricker und Hubertus Hermann und wurden im Oktober in Flößberg erstmals öffentlich vorgestellt (die LVZ berichtete). Einer der zehn Entwürfe soll bis 2010 seinen Platz am Fürstenholz finden.
Text: Thomas Lang, Leipziger Volkszeitung (28.02.2008)
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