Disput über Perspektiven für Erinnerungsorte
Bei Workshop soll beleuchtet werden, wie an Opfer des KZ-Außenlagers Flößberg angemessen erinnert werden kann

Flößberg/Frohburg (tl). Perspektiven für das Erinnern an die Opfer des KZ-Außenlagers Flößberg zu erörtern, ist Anliegen eines Workshops, der am 25. März von 10:00 bis 15:30 Uhr in der Kinder- und Jugendbegegnungsstätte in Frohburg stattfinden wird.

Organisiert vom Kulturbüro Sachsen, der Initiative für Demokratie und Zivilcourage (IDZ) Borna und der Geschichtswerkstatt Flößberg sind dazu Vertreter von Initiativen und Verbänden sowie politische Entscheidungsträger eingeladen, um sich über das künftige Erinnern an den Erinnerungsorten in Flößberg und Borna auszutauschen.

Flößberg zählt zu den berüchtigtsten Außenlagern des KZ Buchenwald. Die Sterblichkeitsrate unter den Häftlingen lag deutlich höher als im Stammlager Buchenwald. Nach der Evakuierung des Lagers wurden Massengräber im angrenzenden Flößberger Wald entdeckt. Einige der geborgenen Opfer wurden im Mai 1945 nach Borna in die Lobstädter Straße umgebettet.

Ziel des Workshops in Frohburg ist es, zukunftsweisende Perspektiven für beide Erinnerungsorte zu diskutieren. In einem ersten Teil der Veranstaltung wird es dabei um die Konzeption des Erinnerungsortes in Flößberg gehen. Hierfür waren in einem Kooperationsprojekt zwischen der Geschichtswerkstatt Flößberg und der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur Leipzig mehrere Entwurfsarbeiten entstanden (die LVZ berichtete). Die das Projekt betreuenden Professoren Harald Stricker und Hubert Hermann werden beim Workshop diese Konzeptionen noch einmal genauer erläutern. Im Anschluss sollen konkrete Realisierungsmöglichkeiten besprochen werden.

In einem zweiten Teil werden Möglichkeiten der pädagogischen Vermittlung an diesen regionalen Orten von NS-Verbrechen diskutiert. Insbesondere soll dabei auch der Frage nachgegangen werden, wie sich beide Erinnerungsorte miteinander verbinden lassen könnten.

Mit dem Workshop erhoffen sich die Veranstalter, den ins Stocken geratenen Realisierungsprozess einer Gedenkstätte in Flößberg neu beleben zu können. Zugleich sollen die Möglichkeiten einer engen Vernetzung der Erinnerungsorte in Flößberg und Borna ausgelotet werden.
Text: Leipziger Volkszeitung (23.03.2010)
Foto:
[zurück]