Junge Leute aus vier Ländern zu Gast
Internationales Camp in Frohburg soll gemeinsames Kennen- und Verstehenlernen fördern

Frohburg. Das erste internationale Sommercamp der Kindervereinigung zum Thema "Erinnerung bewahren - Europa gestalten" 2010 in Frohburg ist inzwischen in vollem Gange. Am Montagabend trafen die letzten ein. 20 Stunden waren die zehn jungen Leute aus Frankreich unterwegs, bis sie ihr Ziel, die Kinder- und Jugendbegegnungsstätte, erreicht hatten. Bis zum 22. Juli werden 32 junge Leute aus Polen, Tschechien, Frankreich und Deutschland hier weilen. Ein zweites derartiges Camp schließt sich vom 26. Juli bis 5. August an. Gefördert wird das alles durch die Deutsche Agentur "Jugend für Europa".

Seit Dienstag haben die Besucher in Foren und Diskussionsrunden schon einiges an Erkenntnissen zur Geschichte Europas als Kontinent der Konflikte und Kriege bis zum Prozess der europäischen Einigung und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit erfahren. Aber sie haben auch die Stadt erkundet. Zu Sport, Spiel wie auch Badbesuchen und Disco war reichlich Gelegenheit. Am Programm für ein internationales Kinderfest, das am Dienstag von 10:00 bis 12:00 Uhr steigen soll, wird inzwischen fleißig geübt. "Alle Gruppen bereiten etwas vor", so Teamleiter Michael Fläming. "Die Kindertagesstätten und der Hort sind eingeladen. Aber es ist auch jeder Steppke bis zwölf Jahre willkommen."

Nachdem den Gästen das Projekt "Gedenkstätte des KZ-Außenlagers Flößberg" vorgestellt wurde, war es für sie keine Frage. "Da packen wir natürlich auch mit zu, um etwas zum Aufbau und zur Pflege der Gedenkstätte zu leisten", stand nicht nur für Leona Bubenikowa aus dem Gebiet Brno fest. Gestern war es so weit. Die Betreuerin der sechs tschechischen Teilnehmer war bereits im vorigen Jahr hier. "Das hat mir so gut gefallen, dass ich gern wiedergekommen bin. Auch ein Mädchen meiner Gruppe war schon mal hier", bekundet sie. Dagegen ist der Aufenthalt für Justyna Kryjak aus Polen Neuland. "Es ist immer spannend, wenn Menschen aus verschiedenen Ländern zusammenkommen. Bei uns aber gab es keine Berührungsängste. Wir sind auf gleicher Wellenlänge. Die heißt: Völkerverständigung", gefällt es ihr bisher prima.

Unternommen wurde auch eine Exkursion nach Weimar und in die Nationale Gedenkstätte KZ Buchenwald.

Heute wird bei einem Volley- und Beachvolleyballturnier der Gruppensieger ermittelt.

Geplant sind in der kommenden Woche unter anderem noch Exkursionen in die Töpferstadt Kohren-Sahlis, zur Burg Gnandstein sowie nach Leipzig, Grillabende, Lagerfeuer und das Kinderfest, ehe es am Freitag auf die Heimreise geht.
Text: Thomas Lang, Leipziger Volkszeitung (17.07.2010)
Fotos: Jens Paul Taubert
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