Gedenken an den Judenpogrom in Borna
Borna. Gedenken an den Judenpogrom vor 72 Jahren in Borna: Dabei zogen gestern Abend etwa 50 Leute, unter ihnen die Bornaer Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Die Linke), auf den Spuren jüdischen Lebens durch die Stadt.
Text: Leipziger Volkszeitung (10.11.2010)
Foto: Günther Hunger
 
Mit Kerzen an das jüdische Leben erinnert
Borna

Borna (nn). Mit Kerzen in der Hand gedachten gestern Abend etwa 50 Leute des Endes des jüdischen Lebens in Borna vor 72 Jahren. Exakt am 10. November 1938, einen Tag nach der so genannten Reichskristallnacht, waren auch in Borna jüdische Geschäfte zerstört und Juden bedroht worden. Daran erinnerte Ortschronist Thomas Bergner gestern, als er die Teilnehmer der Gedenkveranstaltung, unter ihnen die Bornaer Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Die Linke) sowie die Landtagsabgeordneten Georg-Ludwig von Breitenbuch (CDU) und Enrico Stange (Die Linke), vom Markt über das Reichstor bis hin zur Roßmarktschen Straße 32 führte.

Dort wo sich heute das Büro von Breitenbuchs befindet, war beim Pogrom 1938 das Kaufhaus Britania zerstört worden. Bedrückend für die Teilnehmer der Kundgebung, bei der auch die STOLPERSTEINE vor dem Gebäude symbolisch geputzt wurden: die Erinnerungen von Ruth Rose, der einzigen Überlebenden der Kaufhauseigentümerfamilie Rose, die vorgelesen wurden.

In Borna, so Bergner, gab es seit dem 14. Jahrhundert Juden. Daran erinnert auch der Judenhelm im Stadtwappen, dem einzigen Stadtwappen in Deutschland mit einem jüdischen Symbol.
Text: Leipziger Volkszeitung (10.11.2010)
Foto: Günther Hunger
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