Borna
Borna
(nn). Mit Kerzen in der Hand gedachten gestern
Abend etwa 50 Leute des Endes des jüdischen
Lebens in Borna vor 72 Jahren. Exakt am 10.
November 1938, einen Tag nach der so genannten
Reichskristallnacht, waren auch in Borna jüdische
Geschäfte zerstört und Juden bedroht worden.
Daran erinnerte Ortschronist Thomas Bergner
gestern, als er die Teilnehmer der
Gedenkveranstaltung, unter ihnen die Bornaer
Oberbürgermeisterin Simone Luedtke (Die Linke)
sowie die Landtagsabgeordneten Georg-Ludwig von
Breitenbuch (CDU) und Enrico Stange (Die Linke),
vom Markt über das Reichstor bis hin zur
Roßmarktschen Straße 32 führte.
Dort wo sich heute das Büro von Breitenbuchs
befindet, war beim Pogrom 1938 das Kaufhaus
Britania zerstört worden. Bedrückend für die
Teilnehmer der Kundgebung, bei der auch die
STOLPERSTEINE vor dem Gebäude symbolisch geputzt
wurden: die Erinnerungen von Ruth Rose, der
einzigen Überlebenden der
Kaufhauseigentümerfamilie Rose, die vorgelesen
wurden.
In Borna, so Bergner, gab es seit dem 14.
Jahrhundert Juden. Daran erinnert auch der
Judenhelm im Stadtwappen, dem einzigen
Stadtwappen in Deutschland mit einem jüdischen
Symbol.